Am 18. Februar fand hier im Sitzungssaal die 2. Werkstatt zum „Entwicklungskonzept Nikolaistraße“ statt. Herr Mensing vom Büro Convent Mensing aus Hamburg stellte die Ergebnisse der Eigentümerbefragungen vor. So wurden insgesamt 37 Eigentümer mit einem kurzen Fragebogen im Dezember letzten Jahres angeschrieben, wobei insgesamt 25 Rückläufe zu verzeichnen waren. 11 Eigentümer äußerten grundsätzliches Interesse an weiteren Gesprächen, die insbesondere telefonisch abgearbeitet werden konnten. Nach einer ergänzenden Vor-Ort-Begehung im Januar wurde die Karte über Besatz- und Leerstände aktuell ergänzt. Die farblichen Punkte zeigen noch den aktuellen Besatz an Einzelhandel, Dienstleistungen, Praxen, Handwerk sowie auch Gastronomie. Die mit W und G bezeichneten Gebäude weisen Leerstand im Bereich Wohnen oder Gewerbe auf. Alle nicht bezeichneten Gebäude sind rein wohngenutzt ohne größeren Leerstand.

 

Die Nikolaistraße präsentiert sich städtebaulich und vom gestalterischen Zustand der Immobilien und des Straßenraumes überwiegend attraktiv. Es gibt eine sogenannte „Schrottimmobilie“, aber keine „städtebaulich gravierenden Sünden“. Es überwiegen historische Fachwerkgebäude, daneben gibt es auch Gebäude mit einfachen sanierten Fassaden. Der Bestand ist zumindest von außen weitgehend in gutem Zustand. Prägend und einladend für die Besucher, die vom Kirchplatz kommen, ist sicherlich der Karlsplatz mit seinen historischen Gebäuden, die allerdings z.Zt. alle nicht genutzt sind.

 

Die Nikolaistraße 30 wurde mittlerweile durch die Kommune übernommen und soll nach den bisherigen Überlegungen möglichst weiterveräußert und einer Nutzung zugeführt werden.

 

Es gibt weitere kleinere gewerbliche Leerstände, die z.T. kaum auffallen. Hier kann die Kommune ggfs. bei der weiteren Vermietung behilflich sein.

 

Das Gebäude der ehemaligen Gaststätte „Da Toni“ steht aktuell leer. Hier am Karlsplatz fällt die Leerstandsproblematik nicht nur an diesem, sondern auch an der Alten Apotheke besonders ins Auge, obwohl das Erscheinungsbild der Gebäude sehr gepflegt ist.

 

Weiterhin gibt es Gebäude, die zwar gut genutzt, aber im Erscheinungsbild verbessert werden könnten.

 

Aktuell gibt es auch Beispiele, wie Leerstand optisch gut kaschiert werden kann. In Bezug oder Vergleich zur Nikolaistraße 30 fällt der Leerstand nur unwesentlich auf.

 

Es gibt in der Nikolaistraße auch eine sogenannte „Schrottimmobilie“. Aufgrund der Bausubstanz ist wohl eine weitere Nutzung auszuschließen. Hier wäre es wünschenswert zu einer anderen Lösung zu kommen, um das städtebauliche Bild an dieser Stelle zu verbessern.

 

Manchen Wohnimmobilien sieht man die gewerbliche Nutzung auf den ersten Blick gar nicht an. Dieses könnte letztendlich auch zu dem Leitthema führen, dass auf jeden Fall in den Erdgeschossbereichen der Nikolaistraßengebäude Wohnnutzung grundsätzlich zugelassen werden soll, ohne die gewerblichen Nutzungen herauszudrängen.

 

Das Ziel ist klar: Frische Ideen für die Nikolaistraße.

 

Die Befragung der Eigentümer hat ergeben, dass es nicht die eine Lösung gibt, sondern das verschiedene, z.T. individuelle immobilienbezogene Maßnahmen anzugehen sind. Dabei sind selbstverständlich die Vorstellungen der Eigentümer zu berücksichtigen.

 

So sehen die bisherigen Vorschläge neben weiteren Gesprächen mit Eigentümern zur Vermarktung leerstehender Geschäftsräume auch Maßnahmen zum Erhalt und zur Unterstützung der vorhandenen Betriebe und Anbieter vor allem in der oberen Nikolaistraße vor. So besteht aktuell die Idee einer Erstberatung der Eigentümer zu Umbau, Modernisierung und Fördermitteln, um die Immobilien langfristig im Wert zu halten und den Standort Nikolaistraße auf dem Bad Essener Wohnungsmarkt zu positionieren. Zudem soll die in Spitzenzeiten tlw. angespannte Parkplatz-Situation grundlegend überprüft werden.

 

Die nächste Werkstatt des projektbegleitenden Arbeitskreises ist für Anfang Mai vorgesehen. Bis dahin werden die bisherigen Ergebnisse und Handlungsempfehlungen weiter konkretisiert.

 

Der Vorsitzende dankt Andreas Pante für den ausführlichen Bericht. In der sich anschließenden Aussprache wird deutlich, dass das Parkplatzangebot als Grundvoraussetzung für ein gutes Geschäftsleben innerhalb der oberen Nikolaistraße überprüft wird. Es wird angeregt, mehrere Planungsmöglichkeiten aufzuzeigen, um bei den Anliegern Interesse zu wecken.