Sitzung: 26.02.2015 Ausschuss für Bauen, Planen und Gemeindeentwicklung
Am
18. Februar fand hier im Sitzungssaal die 2. Werkstatt zum „Entwicklungskonzept
Nikolaistraße“ statt. Herr Mensing vom Büro Convent Mensing aus Hamburg stellte
die Ergebnisse der Eigentümerbefragungen vor. So wurden insgesamt 37 Eigentümer
mit einem kurzen Fragebogen im Dezember letzten Jahres angeschrieben, wobei
insgesamt 25 Rückläufe zu verzeichnen waren. 11 Eigentümer äußerten
grundsätzliches Interesse an weiteren Gesprächen, die insbesondere telefonisch
abgearbeitet werden konnten. Nach einer ergänzenden Vor-Ort-Begehung im Januar
wurde die Karte über Besatz- und Leerstände aktuell ergänzt. Die farblichen
Punkte zeigen noch den aktuellen Besatz an Einzelhandel, Dienstleistungen, Praxen,
Handwerk sowie auch Gastronomie. Die mit W und G bezeichneten Gebäude weisen
Leerstand im Bereich Wohnen oder Gewerbe auf. Alle nicht bezeichneten Gebäude
sind rein wohngenutzt ohne größeren Leerstand.
Die
Nikolaistraße präsentiert sich städtebaulich und vom gestalterischen Zustand
der Immobilien und des Straßenraumes überwiegend attraktiv. Es gibt eine sogenannte
„Schrottimmobilie“, aber keine „städtebaulich gravierenden Sünden“. Es überwiegen
historische Fachwerkgebäude, daneben gibt es auch Gebäude mit einfachen
sanierten Fassaden. Der Bestand ist zumindest von außen weitgehend in gutem Zustand.
Prägend und einladend für die Besucher, die vom Kirchplatz kommen, ist
sicherlich der Karlsplatz mit seinen historischen Gebäuden, die allerdings
z.Zt. alle nicht genutzt sind.
Die
Nikolaistraße 30 wurde mittlerweile durch die Kommune übernommen und soll nach
den bisherigen Überlegungen möglichst weiterveräußert und einer Nutzung
zugeführt werden.
Es
gibt weitere kleinere gewerbliche Leerstände, die z.T. kaum auffallen. Hier
kann die Kommune ggfs. bei der weiteren Vermietung behilflich sein.
Das
Gebäude der ehemaligen Gaststätte „Da Toni“ steht aktuell leer. Hier am
Karlsplatz fällt die Leerstandsproblematik nicht nur an diesem, sondern auch an
der Alten Apotheke besonders ins Auge, obwohl das Erscheinungsbild der Gebäude
sehr gepflegt ist.
Weiterhin
gibt es Gebäude, die zwar gut genutzt, aber im Erscheinungsbild verbessert
werden könnten.
Aktuell
gibt es auch Beispiele, wie Leerstand optisch gut kaschiert werden kann. In
Bezug oder Vergleich zur Nikolaistraße 30 fällt der Leerstand nur unwesentlich
auf.
Es
gibt in der Nikolaistraße auch eine sogenannte „Schrottimmobilie“. Aufgrund der
Bausubstanz ist wohl eine weitere Nutzung auszuschließen. Hier wäre es wünschenswert
zu einer anderen Lösung zu kommen, um das städtebauliche Bild an dieser Stelle
zu verbessern.
Manchen
Wohnimmobilien sieht man die gewerbliche Nutzung auf den ersten Blick gar nicht
an. Dieses könnte letztendlich auch zu dem Leitthema führen, dass auf jeden
Fall in den Erdgeschossbereichen der Nikolaistraßengebäude Wohnnutzung
grundsätzlich zugelassen werden soll, ohne die gewerblichen Nutzungen herauszudrängen.
Das
Ziel ist klar: Frische Ideen für die Nikolaistraße.
Die
Befragung der Eigentümer hat ergeben, dass es nicht die eine Lösung gibt, sondern
das verschiedene, z.T. individuelle immobilienbezogene Maßnahmen anzugehen
sind. Dabei sind selbstverständlich die Vorstellungen der Eigentümer zu
berücksichtigen.
So
sehen die bisherigen Vorschläge neben weiteren Gesprächen mit Eigentümern zur
Vermarktung leerstehender Geschäftsräume auch Maßnahmen zum Erhalt und zur
Unterstützung der vorhandenen Betriebe und Anbieter vor allem in der oberen
Nikolaistraße vor. So besteht aktuell die Idee einer Erstberatung der
Eigentümer zu Umbau, Modernisierung und Fördermitteln, um die Immobilien
langfristig im Wert zu halten und den Standort Nikolaistraße auf dem Bad
Essener Wohnungsmarkt zu positionieren. Zudem soll die in Spitzenzeiten tlw.
angespannte Parkplatz-Situation grundlegend überprüft werden.
Die
nächste Werkstatt des projektbegleitenden Arbeitskreises ist für Anfang Mai
vorgesehen. Bis dahin werden die bisherigen Ergebnisse und Handlungsempfehlungen
weiter konkretisiert.
Der Vorsitzende dankt Andreas
Pante für den ausführlichen Bericht. In der sich anschließenden Aussprache wird
deutlich, dass das Parkplatzangebot als Grundvoraussetzung für ein gutes
Geschäftsleben innerhalb der oberen Nikolaistraße überprüft wird. Es wird
angeregt, mehrere Planungsmöglichkeiten aufzuzeigen, um bei den Anliegern
Interesse zu wecken.