Sitzung: 12.03.2015 Rat der Gemeinde Bad Essen
Beschluss: ungeändert beschlossen
Beschluss:
Beschlussvorschlag:
Der Rat beschließt
a) Die
Haushaltssatzung und den Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2015 sowie die
mittelfristige Ergebnis- und Finanzplanung für die Jahre 2016 bis 2018 in der
vorliegenden Fassung.
Dieser
Beschluss gilt sogleich als Ausbaubeschluss für die beitragsfähigen Maßnahmen
im Sinne des Baugesetzbuches und des Nds. Kommunalabgabengesetzes in Verbindung
mit den dazu beschlossenen gemeindlichen Beitragssatzungen.
b) den
Stellenplan für das Haushaltsjahr 2015 als Bestandteil des Haushaltsplanes in
der vorliegenden Fassung.
Herr GOAR Lüke gibt einen Überblick
über den Haushaltsplan für das Jahr 2015.
Der Rat solle in seiner heutigen
Sitzung über den Haushaltsplan für das Jahr 2015 beraten und entscheiden.
Grundlage für die Entscheidung sei der Verwaltungsentwurf zum Haushaltsplan.
Dieser sei bereits zum achten Mal im Rahmen einer gemeinsamen Haushaltsklausur
beraten worden. Im Namen von Bürgermeister Natemeyer bedankt er sich für die
gute und konstruktive Zusammenarbeit, die auch die diesjährige Haushaltsklausur
in Ascheberg geprägt habe. Aus Sicht der Verwaltung habe sich diese Form der
Beratung in den vergangenen Jahren bewährt und solle deshalb auch zukünftig
fortgesetzt werden.
Der heute zur Entscheidung anstehende
Haushaltsplanentwurf berücksichtige die im Rahmen der Haushaltsklausur und in
den nachfolgenden öffentlichen Fachausschusssitzungen erarbeiteten Änderungen
und Ergänzungen zum Verwaltungsentwurf. Im Ergebnis müsse festgehalten werden,
dass in diesem Jahr über einen Haushaltsplan beraten werde, der im
Ergebnishaushalt ein deutliches Defizit aufweise.
Für das ordentliche Ergebnis werde in
diesem Jahr ein Defizit von rd. 1,7 Mio. Euro erwartet. Im Vergleich zum
Vorjahr wiesen dabei die Erträge einen Rückgang um 5% auf, während die Aufwendungen um rund 5% über
dem Vorjahresansatz lägen.
Die bedeutendste Ertragsquelle sei mit
9,5 Mio. Euro erneut die Gewerbesteuer. Die gute Entwicklung der
Steuereinnahmen in den Jahren 2013 und 2014 führe aber in diesem Jahr dazu,
dass die Gemeinde Bad Essen keine Zuweisung aus dem kommunalen Finanzausgleich
erhalten werde. Im Vergleich zu den Vorjahren fehlten dadurch rund 2 Mio. € an
Erträgen. Im Gegenteil werde die Gemeinde in 2015 sogar noch 325.000 € in den
kommunalen Finanzausgleich einzahlen müssen. In Bad Essen herrschten sozusagen
„bayerische Verhältnisse".
Eine weitere Auswirkung der positiven
Ergebnisse der Vorjahre sei ein erneuter Anstieg der Kreisumlage. Die Gemeinde
Bad Essen werde im Jahr 2015 rd. 7,4 Mio. € an den Landkreis Osnabrück
überweisen. Das seien 1,1 Mio. mehr als im vergangenen Jahr. Zusammen mit der
Gewerbesteuerumlage, die in Höhe von 1,6 Mio. € an das Land abgeführt werden
müsse, verbleibe dann von den Gewerbesteuereinnahmen kein einziger Euro mehr in
der Gemeinde Bad Essen.
Vor dem Hintergrund der schwierigen
Ertragslage für das Jahr 2015 werde deutlich, wie wichtig der unter dem
vorherigen Tagesordnungspunkt festgestellte Überschuss aus dem Jahr 2014 für
die Gemeinde Bad Essen sei. Nur durch die Inanspruchnahme dieses Überschusses
könne der Haushaltsausgleich für das Jahr 2015 hergestellt werden.
Die schlechten Zahlen spiegelten sich
folgerichtig auch im Finanzhaushalt für das Jahr 2015 wieder. Die Auszahlungen
für Investitionen seien mit 3,3 Mio. Euro erneut recht hoch veranschlagt, lägen
aber deutlich unterhalb des Vorjahres. Insgesamt weise der Finanzhaushalt ein
Defizit von 3,2 Mio. Euro auf. Zum Ausgleich dieses Defizites sei eine
Neuaufnahme von Investitionskrediten im Umfang von 2,1 Mio. € eingeplant. Unter
Berücksichtigung der ordentlichen Kredittilgung bedeute das eine
Nettoneuverschuldung von 1,7 Mio. €. Während die Kreditverschuldung im
vergangenen Jahr um rd. 800.000 € gesenkt werden konnte, werde sie zum Ende des
Jahres 2015 erneut deutlich ansteigen.
Im Mittelpunkt der zukünftigen
Haushaltspolitik müsse weiterhin die sachliche Abwägung zwischen einer
spürbaren Reduzierung der Schulden und der Umsetzung notwendiger Investitionen
zum Wohle der Gemeinde und ihrer Bürger stehen.
Ratsherr Mönter verweist darauf, dass
die Daten des Haushaltsplanes ausgiebig beraten worden seien. Im Ergebnis müsse
festgestellt werden, dass die Enden für dieses Haushaltsjahr leider nicht
zusammenzufügen seien. Die Planung sehe für 2015 ein Defizit im
Ergebnishaushalt von 1,7 Mio. € vor. In dieser Höhe sei auch die
Nettoneuverschuldung der Gemeinde veranschlagt.
Er geht im Weiteren auf einzelne
Investitionsvorhaben ein und erläutert insbesondere die ausführlichen
Beratungen zu den Themen "Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehr" und
"Brockhauser Kotten".
Im Ergebnis könne festgehalten werden,
dass trotz der in diesem Jahr sehr angespannten Haushaltslage zahlreiche
Maßnahmen aufgegriffen und umgesetzt würden, die für die weitere Entwicklung
der Gemeinde Bad Essen und ihrer 17 Ortschaften sinnvoll und notwendig seien.
Die CDU-Fraktion werde dem Haushaltsplan deshalb zustimmen.
Für die SPD-Fraktion stellt Ratsfrau
Matthey ebenfalls die gute und konstruktive Zusammenarbeit im Rahmen der
Klausurtagung heraus. Die Fraktion habe die geplanten Ausgaben des
Haushaltsplanes 2015 eingehend geprüft und für richtig und wichtig erachtet.
Sie schließe sich insofern den Ausführungen ihres Vorredners an. Die Fraktion
werde dem Haushaltsplan daher zustimmen.
Ihr Dank gelte der Verwaltung für die
gute Vorbereitung der Beratungsunterlagen. Das Defizit im Haushaltsplan sei in
erster Linie auf Faktoren zurückzuführen, die durch die Politik vor Ort nicht
beeinflusst werden könnten. Die Planung sehe für die Erträge aus der
Gewerbesteuer mit 9,5 Mio. € einen Ansatz vor, der etwas unterhalb des
Vorjahresergebnisses liege. Die Auswirkungen des Finanzausgleiches auf den
kommunalen Haushalt verdeutlichen, wie wichtig eine Reform des
Finanzausgleiches sei, um den Kommunen die notwendige Planungssicherheit zu
geben. Wichtig sei aus ihrer Sicht weiterhin der Schuldenabbau. Dabei müsse die
Gemeinde aber auch attraktiv für die Ansiedlung und Erweiterung von
Gewerbebetrieben bleiben.
Die geplanten Investitionen in Bildung
und Kinderbetreuung seien genauso wichtig, wie die Investitionen in die
kommunale Infrastruktur. Insbesondere die
vorgesehene Investition in die Sanierung des Freibades werde die
Gemeinde dabei in den kommenden Jahren beschäftigen. Die Ausgaben würden der
Gemeinde Bad Essen in den nächsten Jahen nicht ausgehen.
Ratsherr Dr. Lücht kündigt für die
Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen ebenfalls die Zustimmung zum Haushaltsplan
2015 an. Die Bilanzkennzahlen des Jahresabschlusses 2014 machten deutlich, dass
der Gemeinde insgesamt gut ginge. Daran könne auch die im Haushalt 2015
eingeplante Nettoneuverschuldung nichts Grundlegendes ändern. Aus seiner Sicht
sei insbesondere der jetzt beschlossene Einstieg in die Sanierung der Turnhalle
an der Grundschule Bad Essen wichtig.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig