Sitzung: 10.12.2015 Rat der Gemeinde Bad Essen
Beschluss:
Der Rat stimmt dem vorliegenden
Konzept zur Sanierung und Modernisierung des Sole-Freibades Bad Essen
grundsätzlich zu. Folgende Festlegungen, Änderungen und Ergänzungen sind
abweichend vom Grundkonzept vorzusehen:
° Das am 04.
November 2015 vorgestellte Konzept zur Aufwertung des Kioskes wird nicht
umgesetzt. Die Entscheidung über alternative Anpassungen im Bereich
Kiosk/Gastronomie wird Anfang nächsten Jahres zusammen mit der Entscheidung
über die Gestaltung von Spiel- und Sportbereichen getroffen.
° Die
Ausgestaltung des Kinderbeckens erfolgt in Natursteinausführung.
° Im
Springerbecken wird eine Water-Climbing-Anlage berücksichtigt.
° Die
Rutsche wird als generationenübergreifende und familienfreundliche Breitrutsche
geplant.
° Attraktionen
im Nichtschwimmerbecken und im Kinderspielbereich sollen wie im Konzept
aufgezeigt vorgesehen werden.
Das Planungsbüro und die Fachplaner
werden beauftragt, in den nächsten Monaten die Entwurfsplanung zu erstellen und
die Ausschreibung der Leistungen vorzubereiten. Über den jeweils aktuellen
Sachstand ist in den zuständigen gemeindlichen Gremien zu berichten und bei
Bedarf zu beraten und entscheiden.
Herr Artur Stajszczyk vom Büro Schick und Partner
erläutert anhand einer Power-Point-Präsentation den aktuellen Planungsstand zur
Freibadsanierung.
Ratsherr Ahrens erkundigt sich danach, ob die geplante
Rutsche für alle Generationen nutzbar sei. Herr Stajszczyk bestätigt dies.
Stv. Ratsvorsitzende Möhr-Loos bittet um eine
Erläuterung zu den fehlenden Sicherheitsabständen für die Installation eines 5m-Turmes.
Herr Stajszczyk erläutert, dass bei der Installation von insgesamt drei Sprungtürmen
der jeweils äußere Turm einen zu geringen Abstand zum Beckenrand habe.
Ratsfrau Höckmann bedankt sich für die ausführliche
Präsentation. Die Sanierung des Freibades stehe schon länger auf der Agenda der
Gemeinde Bad Essen. Jetzt sei die Zeit gekommen, um zu handeln. Die für dieses
Projekt veranschlagten 3,85 Mio. € seien eine gewaltige Summe für die Gemeinde
und nicht aus der Portokasse zu bezahlen. Die grundlegenden Planungen seien in
den Fraktionen und im zuständigen Fachausschuss vorgestellt worden. Ihr Dank
gelte auch dem Wittlager Kreisblatt für die ausführliche Berichterstattung.
Der Ausschuss habe sich dafür ausgesprochen, das
Kinderbecken in Naturstein auszuführen. Diese Variante sei zwar deutlich teurer
als Edelstahl. Die Entscheidung an dieser Stelle aber trotzdem richtig. Mit der
Boulder-Wand werde das Freibad über ein zusätzliches attraktives Angebot
verfügen. Für die Realisierung sollten möglichst Sponsoren gefunden werden. Die
Reduzierung des Schwimmerbeckens auf vier Bahnen schränke zwar die Nutzung
durch den Schwimmsport ein. Bei guter und gegenseitig verlässlicher Absprache
untereinander sollten sich hier aber Probleme vermeiden lassen. Bzgl. des Kioskes
sei festzuhalten, dass die vorgestellten Planungen deutlich zu teuer seien. Der
Standort in der Nähe des Kinderbeckens sei aber interessant.
Ratsherr Bornhorst bekräftigt, dass die Modernisierung
und Sanierung des Freibades lange diskutiert worden sei. Für die Gemeinde Bad
Essen bedeute diese Maßnahme eine sehr große finanzielle Belastung. Die
Verwaltung habe sich aber frühzeitig sachkompetente Beratung eingeholt und es herrsche
fraktionsübergreifend Einigkeit darin, dass eine Schließung des Freibades als
Alternative nicht in Erwägung zu ziehen sei.
Ratsherr Kirstein-Bloem verweist darauf, dass die
Sanierung des Freibades dringend geboten sei. Mit der jetzt vorgestellten
Planung werde Bad Essen bald wieder über ein attraktives und modernes Schwimmbad
verfügen. Der Verzicht auf die 50m-Bahn sei eine schwierige aber notwendige
Entscheidung gewesen. Auch die Verringerung auf vier Bahnen sei sinnvoll und
für alle Nutzergruppen zumutbar.
Ratsherr Dr. Lücht kündigt an, dass auch seine
Fraktion das Konzept mittragen werde. Er erinnert daran, dass zum jetzigen
Zeitpunkt Planungen nur bis zum Ende des laufenden Erbpachtvertrages
vorgenommen werden könnten. Es handele sich um die größte Einzelinvestition
seit Bildung der Einheitsgemeinde im Jahre 1972. Die Entscheidung sei richtig
und wegweisend für die Zertifizierung als Kurort. Dafür sei es auch wichtig,
dass der Einsatz der Bad Essener Sole im Gesundheitsbereich langfristig
sichergestellt werde.
Ratsherr Hünefeld bekräftigt, dass das Freibad
attraktiv für Bad Essener Bürger/innen und Besucher gestaltet werden solle. Die
mit der Maßnahme verbundene finanzielle Belastung der Gemeinde sei enorm, dafür
werde aber auch ein Wert für die zukünftigen Generationen geschaffen. Auch er
weist darauf hin, dass es sich um die größte Investition der Gemeinde Bad Essen
seit vielen Jahrzehnten handele, für die es zudem keine öffentlichen
Fördermittel gebe. Die Politik müsse ihre Entscheidungen zur Planung und
Ausgestaltung der Maßnahme vor allen Bürgerinnen und Bürger verantworten. Auch
vor denen, die das Freibad nicht nutzen. Es wurde deshalb im Vorfeld viel
diskutiert und die Meinung von vielen verschiedenen Gruppen eingeholt. Die
Planungen zur Sanierung des Freibades standen und stehen dabei unter der
Notwendigkeit der Abwägung zwischen Wünschen und Kosten.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig