Sitzung: 17.03.2016 Rat der Gemeinde Bad Essen
Beschluss: ungeändert beschlossen
Beschluss:
Der Rat beschließt
a) die
Haushaltssatzung und den Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2016 sowie die
mittelfristige Ergebnis- und Finanzplanung für die Jahre 2017 bis 2019 in der
vorliegenden Fassung.
Dieser
Beschluss gilt sogleich als Ausbaubeschluss für die beitragsfähigen Maßnahmen
im Sinne des Baugesetzbuches und des Nds. Kommunalabgabengesetzes in Verbindung
mit den dazu beschlossenen gemeindlichen Beitragssatzungen.
b) den
Stellenplan für das Haushaltsjahr 2016 als Bestandteil des Haushaltsplanes in
der vorliegenden Fassung.
Bürgermeister
Natemeyer erläutert den Sachverhalt. Der Rat solle in seiner heutigen Sitzung
über den Haushaltsplan für das Jahr 2016 beraten und entscheiden. Grundlage für
die Entscheidung sei der Verwaltungsentwurf zum Haushaltsplan, den die Verwaltung
sowohl den Ratsmitgliedern als auch den Ortschaften übermittelt habe. Bereits
zum neunten Mal sei der Haushaltsplanentwurf in diesem Jahr im Rahmen einer
gemeinsamen Haushaltsklausur am 20. und 21.Februar 2016 beraten worden. Er
bedanke sich für die gute und konstruktive Zusammenarbeit, die auch die
diesjährige Haushaltsklausur in Ascheberg geprägt habe. Aus seiner Sicht habe
sich diese Form der Beratung in den vergangenen Jahren bewährt und solle
deshalb auch zukünftig fortgesetzt werden.
Der
heute zur Entscheidung anstehende Haushaltsplanentwurf berücksichtige die im
Rahmen der Haushaltsklausur und in den nachfolgenden Fachausschusssitzungen
erarbeiteten Änderungen und Ergänzungen zum Verwaltungsentwurf. Im Ergebnis könne
festgehalten werden, dass in diesem Jahr über einen Haushaltsplan beraten
werde, der im Ergebnishaushalt eine schwarze Null ausweise.
Die
Erträge und Aufwendungen lägen mit jeweils 23,9 Mio. Euro über den Ansätzen des
Vorjahres. Im Vergleich zum Haushalt 2015 würden dabei die Erträge einen
Anstieg um 11% und die Aufwendungen eine
Steigerung um 2,6% aufweisen. Die bedeutendste Ertragsquelle sei dabei mit 10,5
Mio. Euro erneut die Gewerbesteuer. Die gute Entwicklung der Steuereinnahmen in
den vergangenen Jahren führe auch in diesem Jahr dazu, dass die Gemeinde Bad
Essen keine Zuweisung aus dem kommunalen Finanzausgleich erhalten werde. Im
Vergleich zu den Vorjahren würden dadurch rund 2 Mio. € an Einnahmen fehlen. Im
Gegenteil werde die Gemeinde in 2016 erneut 80.000 € in den kommunalen
Finanzausgleich einzahlen müssen.
Eine
weitere Auswirkung der positiven Ergebnisse der Vorjahre seit die weiterhin hohe
Kreisumlage. Die Gemeinde Bad Essen werde im Jahr 2016 rd. 7,1 Mio. € an den
Landkreis Osnabrück überweisen. Zusammen mit der Gewerbesteuerumlage, die in
Höhe von 1,8 Mio. € an das Land abgeführt werden müsse, verbleibe dann von den
Gewerbesteuereinnahmen nicht mehr viel in der Gemeinde Bad Essen.
Im
Finanzhaushalt, der die tatsächlichen Zahlungsströme im Haushaltsjahr abbilde
und als Grundlage für die Liquiditätsplanung der Gemeinde diene, weise der
Haushaltsplan einen Überschuss aus der laufenden Verwaltungstätigkeit von
229.000 Euro aus.
Die
geplanten Auszahlungen für Investitionen seien mit 5,2 Mio. Euro erneut recht
hoch veranschlagt und würden die umfangreichen Investitionstätigkeiten im
Gemeindegebiet wiederspiegeln. Insgesamt weise der Finanzhaushalt ein Defizit
von 3,3 Mio. Euro auf, das durch die Neuaufnahme von Investitionskrediten
gedeckt werden müsse. Bei einer ordentlichen Kredittilgung von 414.000 €
bedeute das eine Nettoneuverschuldung von 2,9 Mio. €. Während die Kreditverschuldung
in den vergangenen zwei Jahren um rd. 1,2 Mio. € habe gesenkt werden können, werde
sie zum Ende des Jahres 2016 somit erneut deutlich ansteigen.
Mit
den veranschlagten Auszahlungen für Investitionen könnten wichtige Vorhaben in
der Gemeinde Bad Essen umgesetzt werde. Dazu würden neben dem weiteren Ausbau
des Krippen- und Kindergartenangebotes, dem Ausbau von Gemeindestraßen, der
Beschaffung von Fahrzeugen für die Freiwilligen Feuerwehren auch die
Weiterentwicklung des Sanierungsverfahrens „Hafenstraße“ und insbesondere die
Sanierung des Solefreibades Bad Essen gehören.
Im
Mittelpunkt der zukünftigen Haushaltspolitik müsse weiterhin die sachliche
Abwägung zwischen einer spürbaren Reduzierung der Schulden und der Umsetzung
notwendiger Investitionen zum Wohle der Gemeinde und ihrer Bürger stehen.
Ratsherr
Hünefeld bedankt sich ebenfalls für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit
während der Haushaltsberatungen. Der Haushaltsplan 2016 werde gestützt durch
die weiterhin positive Gewerbesteuerentwicklung. Die Gemeinde Bad Essen belege
hier landkreisweit einen Spitzenplatz. Es sei daher unbedingt notwendig, die
ansässigen Unternehmen bei ihren Erweiterungsplanungen zu unterstützen. Er geht
kurz auf die größten Investitionen ein, die im Haushalt 2016 veranschlagt
wurden und verweist auf die gemeinsam beschlossene Anhebung der Zuschüsse an
die Sportvereine für die Jugendförderung. Sorgen bereite ihm der weiter
anwachsende Schuldenstand der Kommune. Hier sei auch in Zukunft eine
verantwortungsvolle Abwägung zwischen gewünschten und notwendigen Aufwendungen
gefordert. Insgesamt sei der Haushaltsplan 2016 ausgewogen und
zukunftsorientiert.
Ratsfrau
Matthey schließt sich den Ausführungen zu den Beratungen in Ascheberg an und
bedankt sich bei Rat und Verwaltung für die gute Zusammenarbeit. Der
Haushaltsplan sei geprägt durch die gute Ertragslage, hohe Investitionen und
leider auch neue Schulden. Solange diese Schulden aber für wichtige,
zukunftsweisende und nachhaltige Projekte entstünden, seien sie gerechtfertigt.
Hier seien in erster Linie die Investitionen in die Kinder- und Jugendbetreuung
zu nennen. Die einvernehmlich beschlossene Anhebung der Jugendförderung in den
Sportvereinen sei aus ihrer Sicht eine gute Regelung. Die offenkundig
bestehenden sehr langen Lieferzeiten für die neu zu beschaffenden
Feuerwehrfahrzeuge machten deutlich, dass es wichtig sei, notwendige
Investitionen frühzeitig zu planen. In Bezug auf die anstehenden Investitionen
für das Freibad äußert Ratsfrau Matthey die Hoffnung, dass die Bevölkerung das
neue Freibad dann zukünftig auch gut annehmen werde. Wichtig sei es aus ihrer
Sicht, dass bei den öffentlichen Investitionen immer auch alle 17 Ortschaften
im Blick behalten würden. Der Ausbau der Breitbandversorgung und des ÖPNV seien
hier wichtige Themen der Zukunft.
Ratsherr
Dr. Lücht verweist darauf, dass in den 25 Jahren seiner Ratszugehörigkeit viel
Gutes für die Gemeinde Bad Essen erreicht werden konnte. Die Gemeinde Bad Essen
habe sich sehr gut entwickelt und viele Entscheidungen seien einmütig auf den
Weg gebracht worden. Als ein Beispiel sei hier die bislang sehr positive
Entwicklung im Sanierungsgebiet Hafenstraße zu nennen. Wichtig sei aber auch
die Weiterentwicklung des Kurortes. Hier müssten frühzeitig die notwendigen
Entscheidungen getroffen werden, um die Voraussetzungen für die nächste
Reprädikatisierung zu erfüllen. Ein besonderes Augenmerk sollte hier auch auf
die Entwicklung des Kurparkes „Auf der Breede“ und der Waldkuranlagen gelegt
werden.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig