Sitzung: 05.12.2017 Ausschuss für Wirtschaft, Marketing, Tourismus, Kultur, öffentliche Einrichtungen und Finanzen
Beschluss: geändert beschlossen
Abstimmung: Ja: 9, Nein: 0, Enthaltung: 0, Befangen: 0
Beschluss:
Die Verwaltung wird aufgefordert, ein Konzept für die Eingliederung der Stelle eines Wirtschaftsförderers (m/w) in die Gemeindeverwaltung oder in eine externe Organisation zu erstellen. Das Konzept ist den politischen Gremien zur Beschlussfassung vorzulegen.
Ratsherr Strebe
erläutert den Fraktionsantrag an die Verwaltung, ein Konzept zur Einrichtung
der Stelle eines Wirtschaftsförderers (m/w) zu erstellen. Es komme darauf an,
den Rückenwind durch erfolgreich tätige Unternehmen in der Gemeinde jetzt zu
nutzen, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein. Wichtig sei eine Person mit
eigenen Zuständigkeiten, die sich sowohl um die Neuansiedlung von Unternehmen
wie auch um die aktive Betreuung der vorhandenen Unternehmen kümmere. Eine enge
Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises
(WIGOS) sei dabei notwendig. Das Aufgabengebiet könne dabei das Flächenmanagement
für Gewerbebetriebe ebenso wie das Wohnraummanagement für die Beschäftigten der
ansässigen Unternehmen umfassen. Die Aufgaben würden zu einer Prozesskette
gehören, die aus einem Guss bedient werden müsse. Hier gelte es, innovative
Ideen zu entwickeln, um den Gewerbe- und Wohnstandort Bad Essen zukunftsfähig
aufzustellen. Langfristig könnten aus seiner Sicht dabei auch die Themenfelder
„Gesundheitswirtschaft“ und „Tourismus“ mit bedacht werden.
Die Aufgabe der
Verwaltung bestehe darin, ein Aufgaben- und daran anschließend ein
Anforderungsprofil zu entwickeln. Die Benennung notwendiger Qualifikationen sei
dabei ebenso wichtig, wie eine angemessene Vergütung der Stelle. Neben der
fachlichen Qualifikation könne auch die Verankerung in der Region ein wichtiger
Faktor bei der Auswahl der richtigen Person sein. Die Gemeinde Bad Essen
profitiere von jährlichen Erträgen aus der Gewerbesteuer von rd. 10 Mio. €. Zur
Sicherung dieser Erträge auch für die kommenden Jahre sei es mehr als
angemessen, einen Teil der Erträge für die Aufgaben eines Wirtschaftsförderers
zu investieren.
Ratsherr Lippert
verweist darauf, dass in der Verwaltung ausreichend qualifiziertes und
geeignetes Personal vorhanden sei, um die beschriebenen Aufgaben auszuüben. Die
Einrichtung einer zusätzlichen Stelle hält er für nicht erforderlich. Die
Ausweisung neuer Bauflächen sei wichtig, aufgrund der fehlenden
Flächenverfügbarkeit aber auch schwierig. Eine neue, hochdotierte Stelle sei aus
seiner Sicht nicht notwendig, da die Verwaltung die Aufgaben auch mit eigenen
Kräften erfüllen könne.
Ratsherr Dr. Lücht
äußert ebenfalls die Meinung, dass das Rathaus personell gut aufgestellt sei.
Eine Ansiedlung von Großunternehmen in der Gemeinde Bad Essen sei auch
zukünftig sehr unwahrscheinlich. Die Einrichtung einer zusätzlichen Stelle sei
unnötig und zu teuer. Aus seiner Sicht könnte das Thema im Rahmen der
Haushaltsklausurtagung im Februar 2018 beraten werden.
Ratsherr Haasis
fragt nach, ob der Antrag darauf abziele, zusätzliches Personal einzustellen
oder ob auch eine interne Lösung vorstellbar sei.
Ratsherr Beutler
erläutert, dass der Antrag darauf abziele, eine neue, eigenständige Stelle zu
schaffen. Ob diese in die Verwaltungsorganisation integriert oder aber an eine
externe Struktur angehängt werden solle, sei offen. Er habe persönlich sehr
gute Erfahrungen mit dem Wirtschaftsförderer der Stadt Bramsche gemacht, der in
ständigem Kontakt mit den Bestandsunternehmen der Kommunen stehe und diese als
verlässlicher und kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung stünde. Das
Personal im Rathaus der Gemeinde Bad Essen sei qualitativ gut, verfüge aber
nicht über die notwendigen zeitlichen Kapazitäten, um die beschriebenen
Aufgaben in dem notwendigen Umfang auszuüben. Er stimme mit Ratsherrn Dr. Lücht
darin überein, dass die kommunale Haushaltslage angespannt sei. Es sei aber ein
großer Fehler, sich auf dem Erreichten auszuruhen. Durch die Wahrnehmung der
beschriebenen Aufgaben könne die gute steuerliche Ertragssituation der Kommune
langfristig gesichert werden. Es gelte jetzt, die Gemeinde Bad Essen fit zu
machen für die anstehenden Herausforderungen.
Ratsherr Lippert
erwidert, dass die Gemeinde stetig nach neuen Gewerbeflächen suche. Die
notwendigen Kompetenzen dürften nicht aus dem Rathaus herausverlagert werden.
Die Verwaltungsspitze solle die Diskussion für die Klausurtagung in Lingen
vorbereiten.
Ratsherr Strebe
stimmt den Ausführungen zu und weist darauf hin, dass genau das in dem Antrag
als Auftrag an die Verwaltung formuliert worden sei. Die Verwaltung solle ein
Konzept erarbeiten, das ergebnisoffen in den Gremien diskutiert werden solle.
Er macht nochmals deutlich, dass die Ausweisung neuer Gewerbestandorte für die
weitere Entwicklung des Wohlstandes in der Gemeinde Bad Essen von elementarer
Bedeutung sei. Investitionen in die Wirtschaftsförderungen seien hier
weitsichtig und notwendig. Die Aufgabe sei es wert, dass sie mit der
notwendigen Ernsthaftigkeit und in dem notwendigen Umfang ausgefüllt werde. Ein
gewisser „Stallgeruch“ könnte für die Person des Wirtschaftsförderers (m/w)
sicherlich vorteilhaft sein. Dass alles sollte aber in aller Ruhe diskutiert
werden.
EGR Meyer verweist
darauf, dass er Antrag ergebnisoffen formuliert sei. Er enthalte einen
Arbeitsauftrag an die Gemeinde, ein entsprechendes Konzept zu erstellen,
welchen anschließend in den politischen Gremien beraten werden solle. Er halte
insofern eine Diskussion im Rahmen der Klausurtagung im Februar 2018 für
sinnvoll.
Ratsherr Haasis
plädiert dafür, keine zusätzliche Stelle zu schaffen, sondern die Aufgaben
durch eine interne Lösung ohne zusätzliches Personal zu erledigen.
Ratsherr Strebe
verweist darauf, dass die Aufgabe zu wichtig sei, als dass sie nur nebenbei
erledigt werden könnte.
Ratsherr Ahrens
fragt nach, ob es einen konkreten Anlass für die Antragstellung seitens der
CDU-Fraktion gegeben habe. Die Situation rund um die Entwicklung der Firma
Homann sei ja z.B. unbefriedigend, aber von Seiten der Gemeinde nicht zu ändern.
Ratsherr Strebe erläutert, dass es keinen konkreten Anlass gegeben habe. Aber natürlich seien auch die Entwicklungen am Standort Homann wichtig für die Gemeinde Bad Essen. Hier gelte es, das weitere Verfahren aktiv zu begleiten. Was wird aus den Menschen, die ihre Arbeitsstelle verlieren? Was wird aus den Flächen und der frei werdenden Immobilie? Hier rechtzeitig Ideen zu entwickeln sei wichtig. Es schade nicht, wenn man im Rathaus bereits fertige Konzepte in der Schublade liegen habe, um dann zu gegebener Zeit schnell und zielgerichtet handeln zu können.
Abstimmungsergebnis:
Ja: |
9 |
Nein: |
0 |
Enthaltung: |
0 |