Beschluss: ungeändert beschlossen

Beschluss:

Der Rat stimmt der Umsetzung des vorliegenden, weiterentwickelten Konzepts zur Neuorganisation des ÖPNV im Wittlager Land, beginnend mit dem Fahrplanwechsel im Sommer 2018 und befristet bis zum Fahrplanwechsel im Sommer 2021 zu. Die PlaNOS und die VOS NordOst legen zeitgerecht Fahrgastzahlen vor, um rechtzeitig vor der Verabschiedung des Haushaltes 2021 die Akzeptanz des ÖPNV-Angebotes bewerten und ggfls. über eine Fortsetzung über den Fahrplanwechsel im Sommer 2021 hinaus entscheiden zu können.

 


Die Ratsvorsitzende Gottlieb verlässt den Sitzungssaal und nimmt im Zuhörerraum Platz. Der stv. Ratsvorsitzende Gruczyk übernimmt die Sitzungsleitung.

 

Ratsherr Willi Ahrens erläutert den Sachverhalt. Bereits in den Jahren 2016/2017 seien Konzepte zur Neuorganisation des ÖPNV im Wittlager Land beraten worden. Diese seien letztlich an den zu hohen Kosten gescheitet. Nunmehr liege ein neues Konzept auf dem Tisch, welches aus seiner Sicht zahlreiche Vorteile für die Menschen im Wittlager Land und insbesondere in der Gemeinde Bad Essen beinhalte. So biete die durchgehende Schnellbusverbindung von Osnabrück nach Bad Essen ohne Umstieg in Leckermühle eine verbesserte Anbindung an die Stadt. Das gelte auch für die zusätzlichen Spätfahrten und die Auffüllung der bisher vorhandenen Taktlücken. Erstmalig sollten auch Bedarfsverkehre angeboten werden, durch die auch die abseits der Bundesstraße gelegenen Ortschaften an das Busnetz angeschlossen werden könnten. Ebenfalls als Bedarfsverkehr solle eine Direktverbindung zwischen Bad Essen und Bohmte sowie eine Verbindung von Bad Essen über den Wehrendorferberg nach Ostercappeln angeboten werden. Das Konzept sei aus Sicht der Gemeinde Bad Essen zu befürworten. Aufgrund von Nachbesserungswünschen aus den Gemeinden Bohmte und Ostercappeln könnte es noch zu leichten Kostensteigerungen bei der Umsetzung des Konzeptes kommen. Das Konzept solle bereits zum Fahrplanwechsel im Sommer 2018 umgesetzt werden und sei zunächst auf drei Jahre befristet. Wichtig sei es, dass die neuen Angebote entsprechend beworben würden.

 

Ratsherr Strebe verweist darauf, dass der ÖPNV eine wichtige Stellung im Verkehrsmix einnehme. Bei den Bürgerinnen und Bürgern müsse aber die Akzeptanz geweckt werden, die bestehenden Angebote auch wahrzunehmen. Das könne ein längerer Prozess werden. Aufgrund des umfassenden Schulangebotes sei die Gemeinde Bad Essen durch den Schulbusverkehr bereits sehr gut erschlossen. Nun gehe es darum, Verbesserungen außerhalb der Schulzeiten herzustellen. Er sei sich sicher, dass mehr Kundenorientierung auch eine größere Nachfrage mit sich bringen werde. Es müsse aber allen bewusst sein, dass die zusätzlichen Angebote auch zusätzliches Geld kosten würden. Das Geld der Kommune. Dieses sei letztlich aber gut investiert in die Standortentwicklung der Gemeinde Bad Essen mit ihren 17 Ortschaften. Die Kosten für die Umsetzung des Konzeptes zur Verbesserung des ÖPNV im Wittlager Land würden zu gleichen Teilen von den drei Gemeinden Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln getragen werden. Sein Dank gelte Ratsherrn Haasis für die tatkräftige Unterstützung und Begleitung bei der Konzepterarbeitung. Das Konzept enthalte zahlreiche kreative Ansätze und deutliche Verbesserungen gegenüber dem Istzustand des ÖPNV.

 

Ratsfrau Eilers stellt fest, dass die Gemeinde Bad Essen sich nach sechs Jahren der Diskussion jetzt erstmalig für eine kommunale Mitfinanzierung des ÖPNV aussprechen werde. Während die vorhergehenden Konzepte inhaltlich und wirtschaftlich nicht zustimmungsfähig gewesen seien, enthalte das jetzt zur Abstimmung vorliegende Konzept zahlreiche gute Ansätze. Insbesondere die verbesserte Anbindung der kleineren Ortschaften sowie die Direktverbindung zwischen Bad Essen und Osnabrück seien hier hervorzuheben. Letztere würde zudem auch Vorteile für die Arbeitnehmer/innen mit sich bringen, die z.B. in den pflegenden Berufen in Bad Essen tätig seien und dafür täglich aus Richtung Osnabrück nach Bad Essen pendeln müssten. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Konzeptes sei jetzt stimmig. Die nächste Aufgabe bestehe nunmehr darin, die Neuerungen auch der Öffentlichkeit näher zu bringen.

 

Ratsherr Haasis bedankt sich für die lobenden Worte. Er halte das Konzept für einen ersten wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Wobei auch noch einiges zu tun bleibe. Als Beispiel nennt er die Tarifunion von Bus und Schiene, die Anerkennung der Wochenendtickets und weiterer Spartickets im Busverkehr, die Anbindung in Richtung Melle sowie über die Landesgrenze hinweg in Richtung Lübbecke und Minden. Er fordere den Rat dazu auf, weiter an einer Verbesserung des ÖPNV zu arbeiten.

 

Ratsherr Lippert kritisiert, dass die Planung der Bedarfsverkehre mit Einbindung der Taxiunternehmen nicht der Realität entspräche und völlig illusorisch sei.

 

        

 

 

 

 


Abstimmungsergebnis:

 

Ja:

32

Nein:

0

Enthaltung:

0

 

Ratsvorsitzende Gottlieb kehrt in den Sitzungsraum zurück und übernimmt die Sitzungsleitung.