Sitzung: 13.03.2014 Rat der Gemeinde Bad Essen
Beschluss: ungeändert beschlossen
Beschluss:
Der Rat beschließt
a) Die
Haushaltssatzung und den Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2014 sowie die
mittelfristige Ergebnis- und Finanzplanung für die Jahre 2015 bis 2017 in der
vorliegenden Fassung.
Dieser Beschluss gilt sogleich als Ausbaubeschluss für die
beitragsfähigen Maßnahmen im Sinne des Baugesetzbuches und des Nds.
Kommunalabgabengesetzes in Verbindung mit den dazu beschlossenen gemeindlichen
Beitragssatzungen.
b) den
Stellenplan für das Haushaltsjahr 2014 als Bestandteil des Haushaltsplanes in
der vorliegenden Fassung.
Bürgermeister
Harmeyer erläutert einleitend die Eckdaten des Haushaltsplanentwurfes 2014. der Rat soll in der
heutigen Sitzung über den Haushaltsplan für das Jahr 2014 beraten und
entscheiden. Grundlage für die Entscheidung ist der Verwaltungsentwurf zum
Haushaltsplan, den die Verwaltung sowohl den Ratsmitgliedern als auch den
Ortschaften übermittelt hat. Bereits zum siebten Mal haben wir in diesem Jahr
den Haushaltsplanentwurf im Rahmen einer gemeinsamen Haushaltsklausur am 15.
und 16.Februar 2014 beraten. Ich möchte
mich an dieser Stelle für die gute und konstruktive Zusammenarbeit bedanken,
die auch die diesjährige Haushaltsklausur in Ascheberg geprägt hat. Aus meiner
Sicht hat sich diese Form der Beratung in den vergangenen Jahren bewährt und
soll deshalb auch zukünftig fortgesetzt werden.
Der heute zur
Entscheidung anstehende Haushaltsplanentwurf berücksichtigt die im Rahmen der
Haushaltsklausur und in den nachfolgenden Fachausschusssitzungen erarbeiteten
Änderungen und Ergänzungen zum Verwaltungsentwurf. Im Ergebnis kann
festgehalten werden, dass wir auch in diesem Jahr wieder über einen Haushaltsplan
beraten können, der einen Überschuss im Ergebnishaushalt aufweist.
Das Jahresergebnis
sieht hier einen Überschuss der Erträge über die Aufwendungen in Höhe von rd.
600.000 Euro vor. Im Vergleich zum Nachtragshaushalt für das Jahr 2013 weisen
dabei die Aufwendungen einen Zuwachs von 7,7%
auf, während die Erträge um rund 1,7 Mio. Euro oder 8,2 % über dem
Vorjahresansatz liegen. Die bedeutendste
Ertragsquelle ist dabei mit 9 Mio. Euro erneut die Gewerbesteuer, die sich
weiterhin erfreulich positiv entwickelt. Damit einhergehend bilden die
Gewerbesteuerumlage und die Kreisumlage mit zusammen rund 7,7 Mio. Euro auf der
Aufwandsseite die größten Positionen.
Im Finanzhaushalt,
also dem Teil des Haushaltsplanes, der die tatsächlichen Zahlungsströme
abbildet, zeigt sich ein zweigeteiltes Bild. Im Bereich der Einzahlungen und
Auszahlungen für die laufende Verwaltungstätigkeit wird ein Überschuss von 1,5
Mio. Euro ausgewiesen. Die Gemeinde kann also bei der Erledigung ihrer
laufenden Verwaltungsaufgaben einen deutlichen Einnahmeüberschuss
erwirtschaften. Weniger erfreulich stellt sich die Situation bei den Ein- und
Auszahlungen für Investitionstätigkeit dar. Die Auszahlungen für Investitionen
sind hier mit 5 Mio. Euro erneut sehr hoch veranschlagt. Diesen Auszahlungen
stehen Einzahlungen für Investitionen in Höhe von 2 Mio. Euro gegenüberstehen.
Insgesamt weist der Finanzhaushalt somit ein Defizit von
3 Mio. Euro auf.
Dieses Defizit kann unter Berücksichtigung des Überschusses aus laufender
Verwaltungstätigkeit nur durch eine erneute Kreditaufnahme abgedeckt werden
kann.
Mit den
veranschlagten Auszahlungen für Investitionen können wichtige Vorhaben in der
Gemeinde Bad Essen umgesetzt werde. Dazu gehören neben dem weiteren Ausbau des
Krippenangebotes, dem Ausbau verschiedener Gemeindestraßen, Maßnahmen der
Dorferneuerung, der Ausrüstung für die Freiwilligen Feuerwehren und der
Schulhofgestaltung an der Grundschule Bad Essen
auch die Weiterentwicklung des
Sanierungsverfahrens „Hafenstraße“ und der Bau der „Marina Bad Essen“.
Die Gemeinde Bad
Essen verfolgt damit weiterhin ihre erfolgreiche Strategie, die öffentlichen
Investitionen möglichst auf das gesamte Gemeindegebiet zu verteilen, um dadurch
für eine ausgeglichene Entwicklung der Infrastruktur und einer damit verbundenen
Attraktivitätssteigerung in allen Ortsteilen zu sorgen.
Die zur Deckung der
geplanten Investitionen erforderliche Nettoneuverschuldung der Gemeinde ist mit
1,4 Mio. Euro veranschlagt. Der Schuldenstand der Gemeinde Bad Essen wird
demnach zum Ende 2014 rund 11,9 Mio. Euro betragen. Das entspricht einer
Pro-Kopf-Verschuldung von 793 €. Im Mittelpunkt der der zukünftigen
Haushaltspolitik muss daher weiterhin die sachliche Abwägung zwischen einer
spürbaren Reduzierung der Schulden und der Umsetzung notwendiger Investitionen
zum Wohle der Gemeinde und ihrer Bürger stehen.
Ratsherr Hünefeld bedankt sich für die gute und vertrauensvolle
Zusammenarbeit zwischen Rat und Verwaltung. Insbesondere die gemeinsame
Klausurtagung sei erneut konstruktiv und sachlich verlaufen.
Die Einnahmesituation der Gemeinde Bad Essen stelle sich auch für das
Jahr 2014 erneut gut dar, wobei immer wieder auf die große Abhängigkeit von den
Erträgen aus der Gewerbesteuer hingewiesen werden müsse. Der entsprechende Ansatz von 9 Mio. Euro
entspreche grundsätzlich den Erfahrungen der vergangenen Jahre. Die weitere
wirtschaftliche Entwicklung bleibe aber abzuwarten, zumal vor dem Hintergrund
schwer kalkulierbarer weltweiter Ereignisse, wie zum Beispiel der Krise in der
Ukraine.
EInen leichten Anstieg, so Hünefeld, gebe es bei den Aufwendungen. Hier
machten sich notwendige Sanierungen und Renovierungsarbeiten an den
öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen bemerkbar. Gleichwohl seien diese für
den Erhalt des kommunalen Vermögens notwendig. Bei einem geplanten Überschuss
im Ergebnishaushalt von rd. 600.000 Euro sei der Haushaltsausgleich auch für
das Jahr 2014 gegeben.
Im Finanzhaushalt stünden Investitionen von 5 Mio. Euro an, die zu einer
neuerlichen Nettoneuverschuldung führen würden. Geplant seien Investitionen in
die Infrastruktur der Gemeinde, in Bildung, Erziehung und in die Entwicklung
der Ortschaften. Hervorzuheben seien insbesondere die Investitionen in die
Schulhofgestaltung an der Grundschule Bad Essen, in den Krippenbau auf dem
Essernerberg und natürlich in die Fortführung des Sanierungsverfahrens
"Hafenstraße" und den Bau der Marina Bad Essen. Für diese
Investitionsvorhaben gebe es jeweils Fördermittel seitens des Landes, des
Bundes und der EU. Das gelte auch für die geplanten Investitionen in die
laufenden Dorferneuerungsverfahren.
Insbesondere das Sanierugnsverfahren "Hafenstraße" und der Bau
der Marina Bad Essen seien gute Beispiel dafür, dass die Kommune die richtigen
Weichenstellungen für die Entwicklung der Infrastruktur treffen müsse, um gute
Rahmenbedingungen für nachfolgende private Investitionen zu schaffen.
Ratsherr Natemeyer bekräftigt, dass die Gemeidne Bad Essen im Vergleich
zu vielen anderen Kommunen finanziell gut darstehe. Der Haushaltsplan sei ein
zentrales Steuerungselement für Verwaltung und Politik und gebe einen guten
Überblick über den aktuellen Stand der Kommune wieder. Der Schuldenstand der
Gemeinde Bad Essen sei zwar höher als vor der Finanzkriese, bewege sich aber in
einem tragfähigen Bereich. Investitionen wurden und werden insbesondere in den
Bereichen Infrastruktur, Bildung und Erzeihung vorgenommen. Wichtig sei dabei,
dass die Handlungsfähigkeit der Kommunen erhalten bleibe. Hier könnten die
seitens des Bundes geplanten Erleichterungen helfen. Eine Prognose zur weiteren
wirtschaftlichen Entwicklung sei schwierig. Zurzeit könne aber von einer
stabilen Entwicklung ausgegangen werden. Der Haushaltsansatz für die Erträge
aus der Gewerbesteuer seien mit 9 Mio. Euro vorsichtig kalkuliert und lägen auf
dem Niveau der Vorjahre.
Mit Wachsamkeit sollte aber die Entwicklung der Aufwendungen verfolgt
werden, die seit dem Jahr 2008 stetig gestiegen seien. Dem Ergebnishaushalt im Jahr 2014 kommt der
erhöhte Ansatz aus den Schlüsselzuweisungen zugute, der aber aufgrund der guten
Steuererträge des Jahres 2013 in den Folgejahren auch wieder sinken werde.
Mittel- und Langfristig müssten zudem die Herausforderungen aus dem
demografischen Wandel berücksichtigt werden.
Die vorgesehenen Investitionen in den Erhalt des kommunalen Vermögens
seien sinnvoll und notwendig. Zudem kämen der Gemeinde noch immer die positiven
Akzente der Landesgartenschau 2010 zugute, die den Bekanntheitsgrad der Kommune
über die Region hinaus deutlich vergrößert habe. Ein wichtiges Anliegen der
Gemeinde müsse darüber hinaus aber auch die weitere Entwicklung in den
Ortschaften sein, um die Lebensqualität zu erhalten.
Mit dem Sanierungsverfahren "Hafenstraße" und dem Bau der
Marina Bad Essen könne die Gemeinde ihre Attraktivität weitere steigern. Das
sei wichtig für alle Bürgerinnen und Bürger, aber auch für Besucher und
Familien, sowie die ansässigen Unternehmen, die vermehrt Fachkräfte nach Bad
Essen holen müssten. Neben den finanziellen Möglichkeiten sei für die
Entwicklung der Gemeinde aber auch das ehrenamtliche Engagement zahlreicher
Bürgerinnen und Bürger wichtig, für deren Einsatz er sich herzlich bedanken
wolle.
Ratsherr Dr. Lücht kritisiert, dass im vorliegenden Haushaltsplanentwurf
Mittel zur Errichtung von Parkplätzen in einem Gewerbegebiet eingeplant seien.
Diese Form der Wirtschaftsförderung könne er nicht unterstützen. Desweiteren
hätte er sich gewünscht, dass die notwendige Sanierung der Turnhalle an der
Grundschule Bad Essen bereits im Jahr 2014 erfolge. Die dortigen Zustände seien
aus seiner Sicht unhaltbar und müssten kurzfristig geändert werden.
Abstimmungsergebnis:
29 x ja; 2 x nein