Sitzung: 15.10.2020 Rat der Gemeinde Bad Essen
Da es sich heute um
eine Sondersitzung des Rates handele, erfolge kein Verwaltungsbericht in der
üblichen Länge. Er wolle aber die Gelegenheit nutzen, auf die aktuelle Lage in
der Corona-Pandemie einzugehen.
Nachdem es in der
vergangenen Woche in einer Bad Essener Altenpflegeeinrichtung zu einem Ausbruch
von Corona-Infektionen gekommen sei, habe sich die Zahl der aktuellen
Covid-19-Fälle in der Gemeinde drastisch erhöht auf aktuell 63. Das entspreche
einer Infektionsdichte von 400 pro 100.000 Einwohnern. Gleichzeitig sei aber
ein hoher Anteil von rund 90 Prozent der Infektionen klar einem bestimmten
Ausbruchsgeschehen zuzuordnen, so dass davon ausgegangen werde, dass die
Infektionsketten effektiv unterbrochen werden könnten. Der Landkreis Osnabrück
als zuständige Infektionsschutzbehörde habe aus diesem Grunde aktuell keine
Einschränkungen speziell für die Gemeinde Bad Essen vorgesehen, die über die
kreisweit geltenden Regeln hinausgingen. Die weitere Entwicklung werde jedoch
genau beobachtet.
Die Gemeindeverwaltung
sei zur aktuellen Situation im ständigen Austausch mit der Kreisverwaltung,
insbesondere dem Gesundheitsdienst. In dieser Zusammenarbeit sei am vergangenen
Wochenende ganz kurzfristig entschieden worden, vor Ort in Bad Essen im großen
Stil Testungen durchzuführen. Die Gemeinde habe dafür die Räumlichkeiten an der
Oberschule zur Verfügung gestellt. Insgesamt 365 Personen seien dort am
Sonntagnachmittag getestet worden. Das sei ein guter Beitrag dazu, das
Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu bringen. Unter den Getesteten seien auch
Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonal und andere Schulangehörige von
betroffenen Schulen im Gemeindegebiet gewesen. Die Zweittestungen dieser
Personen aus dem Bereich der Schulen hätten am heutigen Donnerstag stattgefunden.
Allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitsdienstes, der Johanniter,
unserer Gemeindeverwaltung und der Schulen danke er an dieser Stelle herzlich
für Ihren Einsatz.
Insgesamt lasse
sich aufgrund der bundesweiten und der internationalen Zahlenentwicklung
feststellen, dass die befürchtete zweite Welle offenbar unmittelbar vor der Tür
stehe. Sie treffe uns im Herbst und Winter, was ganz neue Herausforderungen mit
sich bringen werde. Jetzt, am Beginn der Welle, entscheide sich, wie gut wir
hindurch kommen würden. Wir hätten viel gelernt in den letzten sieben Monaten.
Wir wüssten, worauf es ankomme. Wir müssten dieses Wissen weiterhin anwenden –
und da, wo wir vielleicht nachlässig geworden seien, uns wieder darauf
zurückbesinnen. Das sei sein Appell am heutigen Tage.