Da es sich heute um eine Sondersitzung des Rates handele, erfolge kein Verwaltungsbericht in der üblichen Länge. Er wolle aber die Gelegenheit nutzen, auf die aktuelle Lage in der Corona-Pandemie einzugehen.

 

Nachdem es in der vergangenen Woche in einer Bad Essener Altenpflegeeinrichtung zu einem Ausbruch von Corona-Infektionen gekommen sei, habe sich die Zahl der aktuellen Covid-19-Fälle in der Gemeinde drastisch erhöht auf aktuell 63. Das entspreche einer Infektionsdichte von 400 pro 100.000 Einwohnern. Gleichzeitig sei aber ein hoher Anteil von rund 90 Prozent der Infektionen klar einem bestimmten Ausbruchsgeschehen zuzuordnen, so dass davon ausgegangen werde, dass die Infektionsketten effektiv unterbrochen werden könnten. Der Landkreis Osnabrück als zuständige Infektionsschutzbehörde habe aus diesem Grunde aktuell keine Einschränkungen speziell für die Gemeinde Bad Essen vorgesehen, die über die kreisweit geltenden Regeln hinausgingen. Die weitere Entwicklung werde jedoch genau beobachtet.

 

Die Gemeindeverwaltung sei zur aktuellen Situation im ständigen Austausch mit der Kreisverwaltung, insbesondere dem Gesundheitsdienst. In dieser Zusammenarbeit sei am vergangenen Wochenende ganz kurzfristig entschieden worden, vor Ort in Bad Essen im großen Stil Testungen durchzuführen. Die Gemeinde habe dafür die Räumlichkeiten an der Oberschule zur Verfügung gestellt. Insgesamt 365 Personen seien dort am Sonntagnachmittag getestet worden. Das sei ein guter Beitrag dazu, das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu bringen. Unter den Getesteten seien auch Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonal und andere Schulangehörige von betroffenen Schulen im Gemeindegebiet gewesen. Die Zweittestungen dieser Personen aus dem Bereich der Schulen hätten am heutigen Donnerstag stattgefunden.

 

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitsdienstes, der Johanniter, unserer Gemeindeverwaltung und der Schulen danke er an dieser Stelle herzlich für Ihren Einsatz.

Insgesamt lasse sich aufgrund der bundesweiten und der internationalen Zahlenentwicklung feststellen, dass die befürchtete zweite Welle offenbar unmittelbar vor der Tür stehe. Sie treffe uns im Herbst und Winter, was ganz neue Herausforderungen mit sich bringen werde. Jetzt, am Beginn der Welle, entscheide sich, wie gut wir hindurch kommen würden. Wir hätten viel gelernt in den letzten sieben Monaten. Wir wüssten, worauf es ankomme. Wir müssten dieses Wissen weiterhin anwenden – und da, wo wir vielleicht nachlässig geworden seien, uns wieder darauf zurückbesinnen. Das sei sein Appell am heutigen Tage.