Herr Meyer erstattet den Verwaltungsbericht:

 

3.1: Sanierung Schafstall

Wie berichtet, konnte der Kunst- und Museumskreis Bad Essen e.V. mit der Sanierung des Schafstalles dank der finanziellen Unterstützung durch das Amt für regionale Landesentwicklung, die Sparkassenstiftung und die Gemeinde Bad Essen Ende 2020 beginnen. Vorgesehen war der Abschluss der Arbeiten für Ende Februar 2021. Aufgrund einiger Verzögerung werde sich die Fertigstellung nunmehr bis Mitte/Ende April 2021 verzögern. Da aufgrund der aktuellen Coronalage der Kulturbetrieb ruhen muss, führt die verspätete Fertigstellung zu keinen Ausfällen geplanter Veranstaltungen. Der Finanzplan für das Sanierungsprojekt werde aller Voraussicht nach eingehalten. Die nächste Ausstellungseröffnung im dann sanierten Schafstall sei für den 07.05.2021 geplant.

 

3.2: Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Übernachtungszahlen in Bad Essen

Bereits in der letzten Ausschusssitzung sei über die Auswirkungen der Pandemie auf die Ankünfte und Übernachtungen in Hotels und Reha-Kliniken berichtet worden. Die zweite Welle der Pandemie ab November 2020 habe dann nochmals deutliche Auswirkungen auf Hotel- und Pensionsbetriebe gehabt. Die Lage in den Reha-Kliniken sei hingegen auf etwas niedrigerem Niveau relativ stabil gewesen.

 

Nunmehr habe das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) auch die Übernachtungszahlen für den Monat Dezember 2020 veröffentlicht. Die statistischen Daten des LSN würden sich dabei jeweils auf Übernachtungsbetriebe ab einer Zahl von 10 Betten beziehen. Demnach sei die Anzahl der Ankünfte in der Gemeinde Bad Essen von 31.052 im Jahr 2019 auf 15.256 im Jahr 2020 um rd. 50% zurückgegangen. Bei der Zahl der Übernachtungen betrage der Rückgang von 203.790 (2019) auf 148.284 (2020) rd. 25%. Die unterschiedlichen Auswirkungen auf die Ankunftszahlen und die Übernachtungszahlen würden sich aus der relativ langen Verweildauer der Gäste in den Reha-Kliniken erklären.

 

3.3: Willi-Bus

Die Einführung des Willi-Bus-Angebotes sei im Jahr 2018 zunächst für drei Jahre erfolgt. Ziel sei die Verbesserung das ÖPNV-Angebotes im bestehenden Linienverkehr und die Ergänzung um ein Anrufbus-Angebot gewesen. Die Einführung des Willi-Busses sei durch verschiedene Informations- und Werbemaßnahmen intensiv begleitet worden. Tatsächlich seien die Fahrgastzahlen im Jahr 2019 gegenüber dem Vorjahr spürbar gestiegen, wenn auch auf einem insgesamt niedrigen Niveau. In 2020 musste dann bedingt durch die Corona-Pandemie ein deutlicher Rückgang der Fahrgäste verzeichnet werden. Im Herbst 2020 sei eine Befragung von Nutzern und Nicht-Nutzern, verbunden mit einer Fahrgastzählung durchgeführt worden. Die Ergebnisse der Erhebung seien allen Ratsmitgliedern im Nachgang zu der digitalen Haushaltsklausurtagung zur Verfügung gestellt worden.  Es könne festgehalten werden, dass die Bürgerinnen und Bürger mit dem Angebot grundsätzlich zufrieden seien, dass aber weiterhin große Informationsdefizite über das Angebot bestünden. Ein weiteres Ergebnis der Befragung sei, dass die Kombination von Fahrrad und Bus/Bahn an Bedeutung gewinne. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse sei geplant, verschiedene Haltestellen mit zusätzlichen Fahrradbügeln auszustatten, um eine sichere Verwahrung der Räder zu gewährleisten. Zudem solle die Öffentlichkeitsarbeit für das Willi-Bus-Angebot weiter verstärkt werden. Die Finanzierung der geplanten Maßnahme könne aus dem Projekt „Zukunftsräume Wittlager Land“ erfolgen.

 

Aufgrund der Corona-bedingten fehlenden Aussagekraft des bisherigen Willi-Bus-Projektes solle eine Verlängerung des Pilotprojektes um weitere zwei bis drei Jahre in den gemeindlichen Gremien beraten werden. Eine entsprechende Vorlage werde zurzeit erarbeitet. Der Verwaltungsausschuss solle sich in seiner Sitzung am 18.04.2021 mit diesem Thema befassen. Eine Entscheidung sei dann für die Ratssitzung im Juli 2021 vorgesehen.

 

3.4: 100 Jahre Entdeckung der Saurierspuren in Barkhausen

In diesem Jahr könnten mit „100 Jahre Entdeckung der Saurierspuren in Barkhausen“ und „20 Jahre Geopark TerraVita“ gleich zwei Jubiläen gefeiert werden. In Zusammenarbeit mit TerraVita, der Tourist-Information, dem Verschönerungsverein Barkhausen und dem Schullandheim Barkhausen würde zurzeit eine Festveranstaltung vorbereitet, die am 21. und 22.08.2021 in Barkhausen stattfinden solle. Neben Fachvorträgen seien dann auch verschiedene Mitmachaktionen für die Bevölkerung geplant. Die tatsächliche Durchführung der Veranstaltung sei jedoch von der weiteren Entwicklung in der Corona-Pandemie abhängig.

 

 

Herr Lüke setzt den Verwaltungsbericht fort:

 

3.5: Marina Bad Essen

Herr Lüke verteilt eine Übersicht über die Ankunfts- und Übernachtungszahlen in der Marina (Anlage 1). Demnach hätten im vergangenen Jahr zwar weniger Boote in der Marina festgemacht, die Anzahl der Übernachtungen entwickle sich aber stabil. Demzufolge sei auch die Anzahl der Übernachtungen je Boot in 2020 gestiegen. Während der Rückgang der Boote auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückgeführt werden könnten, spreche die längere Verweildauer der einzelnen Boote in der Marina für eine hohe Aufenthaltsqualität an dem Standort.

 

Im Jahresabschluss 2020 der Gemeinde Bad Essen würden für die Marina Erträge in Höhe von rd. 37.000 € und Aufwendungen von rd. 79.700 € ausgewiesen. Der Fehlbetrag belaufe sich somit auf 42.700 € (2019 = -49.100 €; 2018 = 59.100 €; 2017 = 46.400 €)

 

Aktuell sei in der vergangenen Woche das Schott an der Marinaeinfahrt geöffnet worden. Die Dauerlieger könnten somit jetzt ihre Liegeplätze einnehmen. Der weitere Verlauf der Marinasaison stehe dann auch in diesem Jahr unter den Vorbehalten durch die Pandemieentwicklung.

 

3.6: Bestattungswesen

Herr Lüke verteilt eine Übersicht über die Bestattungszahlen auf den kommunalen Friedhöfen im Jahr 2020 (Anlage 2). Die insgesamt 149 Bestattungen lägen im Bereich der Vorjahre und würden keine Anzeichen einer Übersterblichkeit in Folge der Corona-Pandemie aufweisen. Der Anteil der Erdbestattungen (42,3%) durchbreche leicht den Trend zur Urnenbestattung der vergangenen Jahre. Die weitere Entwicklung müsse hier abgewartet werden. Grundsätzlich sei der Trend zur Urnenbestattung auch aus der Aufteilung der Bestattungszahlen auf die einzelnen Friedhöfe abzulesen. Seitens der Gemeinde könne versucht werden, diesem Trend entgegenzuwirken, indem z.B. neue und attraktive Angebote für Erdbestattungen geschaffen würden. Hier sei geplant, im Jahr 2021 ein Angebot für Rasen-Erdbestattungen zu entwickeln.  Es könne aber auch die offensichtlich große Nachfrage nach Urnenbestattungen unterstützt werden und hierfür neue Angebote entwickelt werden, wie z.B. Kolumbarien oder Baumbestattungen).

 

Herr Lüke verteilt ebenfalls eine Übersicht über die Bestattungen im Ruheforst Bad Essen - Schloss Hünnefeld (Anlage 3). Es sei erkennbar, dass die Nachfrage nach Bestattungsplätzen im Ruheforst auch in 2020 gestiegen sei (65 Bestattungen gegenüber 53 Bestattungen in 2019). Von den insgesamt 197 bislang im Ruheforst bestatteten Personen hätten 57 (29%) ihren Wohnsitz in der Gemeinde Bad Essen gehabt. Bei diesen Personen könne davon ausgegangen werden, dass sie auf einem der kommunalen Friedhöfe in der Gemeinde bestattet worden wären, wenn der Ruheforst als Alternative nicht zur Verfügung gestanden hätte. Ein Teil der Personen wäre aber dann wohl auf einem Waldfriedhof außerhalb der Gemeinde Bad Essen bestattet worden. Insgesamt könne festgehalten werden, dass sich die Auswirkungen des Ruheforstes auf die Bestattungszahlen auf den kommunalen Friedhöfen in Grenzen halten würden.   

 

Frau Korte setzt den Verwaltungsbericht fort:

 

3.7: Aktivitäten der Tourist-Information

Die Tourist-Information habe die Coronalage weiterhin dazu benutzt, ihre Social-Media-Aktivitäten auszubauen. Es seien mehrere Kampagnen in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Handel und der örtlichen Gastronomie gestartet worden, die bei den Nutzern auf gute Resonanz gestoßen seien. Daneben habe man die verschiedenen Kanäle genutzt, um über aktuelle Entwicklungen zu informieren.

 

Aktuell sei die Tourist-Information erneut mit dem Service-Q durch die „Qualitätsinitiative ServiceDeutschland“ ausgezeichnet worden. Das Bad Essen Journal 2021 mit Informationen zu den Themen Radeln, Wandern und Auszeit in Bad Essen sowie dem aktuellen Gastgeberverzeichnis sei erstellt worden und mit dem neuen Flyer „Bad Essen in Bewegung“ würden 15 Stationen auf dem Bewegungspfad quer durch Bad Essen vorgestellt. In Planung seien die Neuauflage der Wanderkarte und die Überarbeitung des „Schlösserrundweges“ mit entsprechender Wegeauszeichnung und Flyer. Auch die neue Wanderkarte für die „Wandervolle Varusregion“ werde ab April 2021 erhältlich sein.

 

Aufgrund der aktuellen Coronalage sei die Durchführung von Veranstaltungen zwar schwierig, die Tourist-Information sei aber gewillt, möglichst viele Aktivitäten stattfinden zu lassen. So konnten anlässlich des Weltfrauentages im März Rosen verteilt werden und eine neue „Frühlingsausstellung“ in den Fenstern der Tourist-Information eingerichtet werden. Im Juli 2021 solle die nächste Schafstall-Regionale zum Thema „Bad Essener Idylle“ stattfinden und bereits für Juni sei die Teilnahme an der Aktion „Stadtradeln“ geplant. Im Vorfeld dazu werde die „Bad Essener Bike-Week“ mit Aktionen rund um das Thema Fahrradfahren stattfinden.

 

Zu den Themenbereichen Cittaslow und FairTrade seien eine Reihe von Kurzfilmen produziert worden, die nach und nach online gestellt würden. Auch der Webauftritt für Cittaslow werde zurzeit überarbeitet. Zudem befasse sich das Team der Tourist-Information aktuell mit der Bewerbung für den Wettbewerb „Hauptstadt des fairen Handels“ und versuche zusammen mit den örtlichen Gastronomen die Idee eines einheitlichen Mehrwegsystems umzusetzen.

 

Zusammen mit den Nachbargemeinden des Wittlager Landes solle die Zusammenarbeit mit dem Marissa-Ferienpark am Dümmer ausgeweitet werden. Aktuell würden bereits Informationen der drei Gemeinden in den Infokanälen der TV-Geräte in den Ferienwohnungen gezeigt. Zudem sei die Erstellung eines gemeinsamen Flyers geplant. Ebenfalls geplant sei das Angebot einer virtuellen Schnitzeljagd mit sog. Actionbounds im Wittlager Land.

 

Die Bedeutung des Themas Wandern solle durch eine Überarbeitung des DiVa-Walks unterstrichen werden, für den man aktuell Fördermittel habe einwerben können.

 

Ratsherr Strebe bekräftigt als Vertreter des Gewerbevereins die sehr gute Zusammenarbeit mit der Tourist-Information und spricht Frau Korte dafür einen herzlichen Dank aus.