Sitzung: 15.07.2021 Rat der Gemeinde Bad Essen
Beschluss: ungeändert beschlossen
Vorlage: BV/FD4/2021/294
Beschluss:
Der Rat beschließt:
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ein ca.
3000 m² großes Grundstück an der Kokenrottstraße aus dem Flurstück 3/6, Flur 2,
Gemarkung Hüsede, von Herrn Jobst Wilker zu erwerben. Der Wert des Grundstücks
wird mit 50,- € pro m² angesetzt.
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aus dem
Flurstück 8/3, Flur 2, Gemarkung Hüsede, ein Teilstück von ca. 42 m² zur
Schaffung einer neuen Zufahrt und ca. 32 m² zur Begradigung der Südostgrenze
des Grundstücks herauszulösen und an Herrn Jobst Wilker zu veräußern. Der Wert
wird mit 50,- € pro m² angesetzt.
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aus dem
Straßengrundstück Flurstück 110/4, Flur 2, Gemarkung Hüsede ein ca. 310 m²
großes Grundstück mit dem alten Feuerwehrgerätehaus herauszulösen und ebenfalls
an Herrn Jobst Wilker zu veräußern. Der Wert wird mit 50,- € pro m² angesetzt.
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den
Restwert des erworbenen Grundstücks im Tausch mit Waldflächen aus den
Flurstücken 19/2, 19/11, 19/12 und 400/73, Flur 5, Gemarkung Bad Essen, zu
begleichen. Der Wert wird mit 2,41 € pro m² angesetzt.
Ratsherr Padecken
erläutert den Sachverhalt und geht dabei ausführlich auf den Verlauf der
bisherigen Beratungen zu diesem Thema ein. Bereits im Frühjahr 2018 habe die
Ortswehr Hüsede in einem Schreiben darauf hingewiesen, dass das bestehende
Feuerwehrhaus in Hüsede nicht geeignet sei, ein zukünftig zu beschaffendes
Fahrzeug aufzunehmen. Die Angelegenheit sei anschließend im Ortsrat Hüsede und
im zuständigen Fachausschuss mehrfach öffentlich beraten und dabei
verschiedenen Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt worden. So sei der An- bzw. Umbau
des bestehenden Gebäudes, der Bau einer neuen Fahrzeughalle unter Einbeziehung
des Torhauses und des Dorfgemeinschaftshauses auf dem Dorfplatz oder der Neubau
eines Feuerwehrgerätehauses diskutiert worden.
Ein An- bzw. Umbau des bestehenden Gerätehauses sei mangels zur
Verfügung stehender Fläche verworfen worden. Ein Umbau des Torhauses und des
Dorfgemeinschaftshauses sei als wirtschaftlich nicht sinnvoll verworfen worden
und werde zudem von der Ortschaft Hüsede abgelehnt.
Als mögliche Option
sei daher der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses an einem neuen Standort
geblieben. Zusammen mit der Feuerwehr sei daraufhin ein geeignetes Grundstück
gesucht worden. Dabei sei aus feuerwehrtaktischer Sicht innerhalb der
Alarmierungseinheit Hüsede/Barkhausen/Linne ein Standort an der Kokenrottstraße
bevorzugt worden. Das Ergebnis der ersten Grundstückssuche sei im Fachausschuss
am 12.09.2019 in öffentlicher Sitzung vorgestellt worden. Demnach seien
insgesamt acht Grundstücke näher untersucht worden. Als Kriterien seien die
Grundstücksgröße, die rechtliche Bebaubarkeit, die Lage, die Beschaffenheit des
Grundstückes sowie dessen Verfügbarkeit geprüft. Die Hälfte der potentiellen
Grundstücke sei aufgrund ihrer Lage im Außenbereich aussortiert worden. Von den
verbliebenen Grundstücken seien zwei aufgrund ihrer zu geringen Größe und der
Hanglage ungeeignet. In Abstimmung mit der Feuerwehr seien somit zwei
Grundstücke in der engeren Wahl verblieben. Da einer der Grundstückseigentümer
keinerlei Verkaufsbereitschaft signalisiert habe, habe letztlich nur das jetzt
ausgewählte Grundstück des Herrn Wilker zur Verfügung gestanden. Da es sich bei
dem Grundstückseigentümer um den damaligen Gemeindebrandmeister gehandelt habe,
hätten die Mitglieder des Fachausschusses unbedingte Transparenz für das
Verfahren eingefordert. Ein Ausschluss des Anbieters nur aufgrund seines
Ehrenamtes sei wiederum nicht angebracht gewesen. Der Ausschuss habe in seiner
Sitzung am 12.09.2019 die Verwaltung beauftragt, den Erwerb des Grundstückes
für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses für die Ortswehr Hüsede sowie die
Ausschreibung der Planungsleistungen vorzubereiten. Herr Wilker hatte den
Versammlungsraum während der Beratungen und der Abstimmung verlassen.
Das betreffende
Grundstück umfasse insgesamt fast 16.000 m², von denen eine Fläche von rd.
3.000 m² als Standort für das neue Feuerwehrgerätehaus herausgetrennt werden
solle. Als Kaufpreis sei der seinerzeitige Bodenrichtwert vereinbart worden.
Der Grundstückseigentümer habe die Fläche im Tausch mit anderen Flächen
bereitstellen wollen. Als mögliche Tauschflächen seien das bisherige
Feuerwehrhaus inklusive Nebenflächen (ca. 1.000 m²) sowie Waldflächen in der
Gemarkung Bad Essen ausgemacht worden. Der Tauschplan sei am 12.12.2019 im
Verwaltungsausschuss vorgestellt und die Verwaltung beauftragt worden, die
Verhandlungen in diesem Sinne fortzuführen.
Parallel zu diesen
Grundstücksverhandlungen hätten Herr Wilker und seine Schwester Frau Ahlert ein
Bauvorhaben auf dem verbleibenden Grundstück, an der Stelle der vorhandenen
Gastwirtschaft, beantragt. Die Inhalte dieses Bauvorhabens seien vom Ortsrat in
nichtöffentlicher Sitzung am 18.03.2021 diskutiert und teilweise verworfen
worden. Der Arbeitskreis Finanzen der Gemeinde Bad Essen habe die Angelegenheit
am 15.04.2021 beraten und angeregt, einen Kompromiss zwischen den
unterschiedlichen Interessen der Ortschaft und der Bauherren zu finden.
Zwischenzeitlich
sei auch ein alternatives Angebot zum Erwerb des bestehenden Feuerwehrhauses
bei der Gemeinde eingegangen. Dieses sei in die Beratungen eingeflossen, habe
letztlich aber keine Berücksichtigung gefunden, da dadurch die ursprüngliche
Aufgabenstellung nicht gelöst werden könnte. Ziel der Gemeinde Bad Essen sei
nicht die Veräußerung des bestehenden Feuerwehrgerätehauses gewesen, sondern
die Suche nach einem Ersatzstandort für ein neues Gebäude. Der Verkauf des
bestehenden Gebäudes hätte keinen Beitrag zum Erreichen dieses Zieles
beigetragen, sondern dieses eher noch erschwert. Somit sei die Einbringung des
bestehenden Gebäudes nebst Grundstück in den Tauschvertrag mit dem neuen
Grundstück insgesamt die wirtschaftlichere und für die Einsatzbereitschaft der
Ortswehr geeignetere Alternative.
Herr Wilker habe
der Verwaltung einen Kompromissvorschlag übermittelt, den der Ortsrat Hüsede am
09.06.2021 in öffentlicher Sitzung beraten habe. Dabei habe der Ortsrat den
Vorschlag zur Nutzung der Nebenflächen am bestehenden Feuerwehrhaus angepasst
und letztlich einstimmig beschlossen. Das Ergebnis dieser langwierigen und
durch unterschiedliche Interessenlagen geprägten Beratungen liege dem Rat nun
zur Entscheidung vor.
Ratsherr Bornhorst
bestätigt, dass der vorliegende Beschlussvorschlag umfangreich vorbereitet und
inhaltlich abgewogen worden sei. Das alte Feuerwehrgerätehaus entspreche nicht
mehr den heutigen Vorgaben und Anforderungen. Aus einsatztaktischen Gründen sei
ein Standort an der Kokenrottstraße gewählt worden. Das ausgehandelte
Gesamtpaket sei aus seiner Sicht vertretbar.
Ratsherr Höckmann
erklärt, dass er dem Beschlussvorschlag nicht zustimmen könne. Er halte den
Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Hüsede für nicht zukunftsorientiert. In
den kommenden Jahren seien eine Reihe von Feuerwehrgebäude zu sanieren, was zum
Anlass genommen werden sollte, über eine gemeinsame Nutzung der Gebäude durch
mehrere Ortswehren nachzudenken.
Ratsfrau Eilers hält die Entscheidung für den Neubau des Feuerwehrhauses Hüsede für richtig. Das Thema sei ausführlich beraten und alle Aspekte hinreichend berücksichtigt worden.
Abstimmungsergebnis:
Ja: |
26 |
Nein: |
1 |
Enthaltung: |
2 |