Sitzung: 15.06.2023 Ausschuss für Bauen, Planen und Gemeindeentwicklung
8.1: Hochwasserschutz an der Oberen Hunte in
Barkhausen
Der Oberlauf der
Hunte ist aufgrund der Topographie des Einzugsgebiets sehr hochwassergefährdet.
In den letzten Jahrzehnten haben sich in den Ortschaften Linne und Rabber immer
wieder Ausuferungen mit Überschwemmungen von Straßen und anliegenden Gewerbe-
und Wohngrundstücken ergeben, bei denen erhebliche Schäden zu verzeichnen
waren. Das bisher extremste Hochwasser fand im August 2010 in diesem Bereich
statt und wurde als 150-160jähriges Hochwasserereignis eingestuft. Bis in das
Jahr 2016 hinein waren dann jährliche ähnliche Ereignisse zu verzeichnen, wenn
auch nicht in dem genannten Ausmaß wie 2010. Im Jahr 2014 wurde ein
Arbeitskreis „Hochwasserschutz Obere Hunte“ gebildet, an dem betroffene Grundstückseigentümer
an der Hunte, Vertreter aus Politik und Verwaltung der Gemeinde Bad Essen und
der Ortsräte von Linne und Rabber sowie dem Unterhaltungsverband Nr. 70 „Obere
Hunte“ teilnahmen. Als größeres Projekt wurde die Anlegung eines
Hochwasser-Rückhaltebeckens zwischen Barkhausen und Linne angedacht, in dem
durch ein geeignetes Querbauwerk nur ein gedrosselter Durchfluss in der Hunte
ermöglicht werden soll und ein dahinter liegender Stauraum unter Ausnutzung der
natürlichen Talflanken als Rückhalteraum dienen sollte. Die seinerzeitigen
Gespräche, insbesondere mit der Unteren Naturschutzbehörde, führten jedoch
nicht zu einer Umsetzung. Aufgrund der aktuell politisch geführten Diskussion
zur Klimaanpassung stehen die für eine Genehmigung zuständigen Fachbereiche des
Landkreises Osnabrück offen zu der seinerzeit angedachten Regenrückhaltung im
Huntetal. Als Standort eignet sich der Bereich rund um den Barkhauser
Sportplatz, weil zum einen dort Flächen verfügbar sind und zudem die
vorhandenen natürlichen Talflanken des Huntetals vorteilhaft genutzt werden
können. Über ein Querbauwerk, das konstruktiv so ausgestaltet werden soll, dass
aus ökologischen Gründen weder die Gewässersohle der Hunte, noch deren Ufer
beeinträchtigt wird, soll der Durchfluss der Hunte im Hochwasserfall derart
gedrosselt werden, dass selbst bei einem 100jährigen Hochwasser in den
unterhalb liegenden Ortschaften Linne und Rabber keine Ausuferungen mehr
stattfinden und damit ein wirksamer Hochwasserschutz gegeben ist. Zur Schaffung
eines Stauraums vor Ort ist es erforderlich, beidseitig des Querbauwerks
Hochwasserdämme herzustellen, die auf relativ kurzen Längen in den Flanken des
Huntetals auslaufen. Nach konzeptioneller Ausarbeitung des
Unterhaltungsverbandes ist es vorgesehen, den Abfluss der Hunte auf 8,4 m³/sec.
zu drosseln. Dabei wird ein Stauvolumen von ca. 67.000 m³ erforderlich und eine
Fläche von gut 4,5 ha eingestaut. Die Baukosten werden auf rd. 290.000 €
abgeschätzt. Zur Umsetzung der Gesamtmaßnahme werden aktuell Grundstücksverhandlungen
zum Erwerb, insbesondere der alten Sportplatzfläche in Barkhausen, geführt.
Nach einem positiven Abschluss soll dann das Projekt bei den zuständigen
Fachbehörden des Landkreises zur Genehmigung vorgelegt werden. Die Kosten des
Gesamtprojektes könnten zwischen der Gemeinde Bad Essen und dem Wasserverband
aufgeteilt werden, da die Gemeinde Bad Essen für den Hochwasserschutz
verantwortlich ist und der Wasserverband eine Entlastung seines
Entwässerungssystems bei Umsetzung der Maßnahme erhält.
8.2: Erneuerung der Straßenbeleuchtung im
historischen Ortskern von Bad Essen
Im Ortskern von Bad
Essen wurden innerhalb der Ortskernsanierung in den Jahren 1985 – 1988
sogenannte „Vulkanleuchten“ mit einfachem oder doppelten Leuchtenkopf in
dunkelgrüner Färbung verbaut. Ein inzwischen gewünschter Umbau der
energiefressenden HQL Leuchtmittel zu Energiesparleuchten ist bei diesem
Leuchtenkopf nicht möglich. Aus diesem Grunde wurde im Rahmen der
Fördermaßnahme „Perspektive Innenstadt“ der Austausch von 107 Leuchten
angemeldet. Mit Ratsbeschluss wurde der neue Leuchtentyp „Villa“ des
Herstellers Philips in einem mattgrau ausgewählt. Nach Ausschreibung zur
Lieferung und Montage konnte am 30. Mai durch die Firma Elektro Nordhoff mit
dem Austausch der Leuchtenköpfe begonnen werden. Zunächst werden in den Straßen
„Platanenallee“, „Charlottenburgweg“ und „Kußallee“ die entsprechenden
Leuchtenköpfe gewechselt. Nach Abschluss aller Arbeiten wird sich der
Jahresverbrauch von derzeit 34.200 kWh bei gleicher Leuchtdauer auf 15.000 kWh
reduzieren. Zudem besteht die Möglichkeit, die LED Leuchtmittel in ihrer
Leuchtstärke zu dimmen. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich bei dieser
Maßnahme auf rd. 240.000 Euro, die mit 90 % gefördert werden.
8.3: Bauantrag
EDEKA „Lampe“, Hartmannstraße 27, Lintorf – Carport mit PV-Anlage
Die neunte EDEKA Minden-Hannover GmbH hat für das Grundstück
Hartmannstraße 27 im Februar 2023 einen Bauantrag eingereicht. Auf dem
Parkplatz des EDEKA-Marktes „Lampe“ in Lintorf sollen 44 Parkplätze überdacht
und mit einer Photovoltaikanlage belegt werden.
Der erwirtschaftete Strom soll als Eigenverbrauch genutzt werden. Wenn
ein Überschuss entsteht, soll dieser in das öffentliche Netz eingespeist
werden. Das Niederschlagswasser wird der vorhandenen Grünfläche zugeführt oder
in die bestehende Regenentwässerung eingeleitet. An die Photovoltaikanlage
können Ladeboxen für Elektrofahrzeuge oder E-Bikes angeschlossen werden.
Seitens der Verwaltung wird das Bauvorhaben begrüßt. Die Baugenehmigung
vom Landkreis Osnabrück liegt mit Datum vom 10. Mai 2023 vor.
Zu 8.2
Eine Beratung zur Leistungsreduzierung der LED Lampen sollte in der
nächsten Sitzung des Klimaausschusses erfolgen.
Zu 8.3
Die Errichtung der
Photovoltaikanlage wird von allen Ausschussmitgliedern begrüßt.
Der Vorsitzende
erkundigt sich im Ausschuss, ob weitere Mitteilungen, Anfragen oder Anregungen
vorliegen.
Ausschussmitglied
Bühning begrüßt den vorhandenen Internetzugang der Grundschule Wehrendorf.
Bemängelt wird der
kaputte Schulweg, der durch Arbeiten an der Straße „Wischland“ nicht
ordnungsgemäß hinterlassen wurde. Es liegen derzeit größere Steine auf der
Straße. Andreas Pante berichtet, dass der Zustand inzwischen behoben ist.
Ausschussvorsitzender
Lippert merkt an, dass ihm von Bürgern zugetragen wurde, dass die
Bauhofmitarbeiter an der Marina in Bad Essen zwar Scherben einsammeln, aber weg
geworfene und herumliegende Zigarettenkippen in einem Zuge nicht mit
eingesammelt und liegen gelassen werden. Andreas Pante nimmt den Hinweis mit
auf, vermutet aber, dass das daran liegt, dass die Kollegen des Bauhofs
spezielle Aufträge bekommen, wenn aktuell Scherben gemeldet werden und
dementsprechend „nur“ diesen Auftrag erledigen und danach umgehend ihrer
zugeteilten Tätigkeit weiter nachgehen.
Nachdem keine
weiteren Wortmeldungen erfolgen, schließt der Vorsitzende die öffentliche
Sitzung um 18:46 Uhr.