Bürgermeister Natemeyer erstattet den Verwaltungsbericht:

 

6.1: Einstellung eines Klimaschutzmanagers

Auf Grundlage der Förderzusage der Förderstelle ZUG (Zukunft – Umwelt – Gesellschaft gGmbH) habe die Gemeinde Bad Essen im Frühjahr 2023 wie berichtet die Vollzeitstelle eines Klimaschutzmanagers ausgeschrieben. Der Förderzeitraum gehe vom 01.09.2023 bis zum 31.08.2026. Nach Durchführung von Bewerbungsgesprächen habe der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Bad Essen in seiner Sitzung am 25.05.2023 die Stelle vergeben. Der ausgewählte Stelleninhaber könne die Stelle nunmehr wie geplant am 01.09.2023 antreten.

 

6.2: Zertifizierung als „Nachhaltige Gemeinde in Niedersachsen“

Entweder spät in diesem Jahr oder direkt zu Beginn des kommenden Jahres werde die Gemeinde Bad Essen mit der Kommunalen Umwelt Aktion UAN des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes in den Prozess „KommN“ einsteigen. In diesem vom Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (MU) geförderten Prozess sollen Städte und Gemeinden motiviert werden, sich auf den Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung zu begeben. Kommunen könnten dabei als „nachhaltige Kommunen“ zertifiziert werden. Der einzelörtliche Prozess, u.a. mit einer Bestandsaufnahme, mit Strategieworkshops einschließlich Bürgerbeteiligung, in dem Zielvereinbarungen und ein Maßnahmenkatalog erarbeitet würden, laufe dabei über zwölf Monate. Die UAN e.V. sei aus dem Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund heraus gegründet worden. Die Gemeinde Bad Essen sei Ende 2021 per Ratsbeschluss Mitglied geworden.

 

6.3: Forschungsprojekt „Klima Events“ zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Veranstaltungen

Die Eventbranche zähle zu den klimasensiblen Branchen. Sie sei von den Auswirkungen des Klimawandels unmittelbar betroffen, wenn aufgrund von Starkregen, Sturm oder Hitze und Trockenheit Veranstaltungen abgebrochen oder verschoben werden müssten. Welche Herausforderungen durch den Klimawandel für die Eventbranche besonders bedeutsam seien, damit befasse sich jetzt ein Projekt von Hochschule Osnabrück und Universität Osnabrück im Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bad Essen. Die Ergebnisse sollten am Ende die Eventbranche und Kommunen bundesweit zu Klimaanpassungen befähigen. Betrachtet würden in Bad Essen die drei Traditionsveranstaltungen „Historischer Markt“, „Culinaria“ und das Hafenfest.

 

Das Forschungsprojekt gliedere sich in vier Phasen und beginne mit der Analyse der Bad Essener Veranstaltungen hinsichtlich ihrer bisherigen Klimaresistenz. Das Projekt werde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) mit insgesamt rund 300.000 Euro für drei Jahre gefördert. Zu den weiteren Kooperationspartnern zählten das GCB German Convention Bureau e.V., der Landkreis Osnabrück und das LEADER-Regionalmanagement Wittlager Land.

 

6.4: Erste Ausbildungsmesse ZAK im Wittlager Land

Am gestrigen und heutigen Tage habe erstmals eine Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse im Wittlager Land stattgefunden. Die Messe unter dem Titel „Zukunft – Ausbildung – Karriere“ (ZAK) richte sich an Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern sowie alle, die sich für das Thema Berufsorientierung interessierten. Der Auftakt sei am gestrigen Abend mit einem Familienabend erfolgt. Veranstaltungsort sei der Wasserverband Wittlage / Unterhaltungsverband „Obere Hunte“ in Rabber. Mehr als 40 verschiedene Firmen aus unterschiedlichen Bereichen wie Handwerk, Industrie und Dienstleistung hätten etwa 100 Ausbildungsberufe präsentiert. Die Messe, die die Maßarbeit gGmbH in Zusammenarbeit mit den drei Gemeinden des Wittlager Landes veranstalte, solle künftig jährlich im Wechsel zwischen den Gemeinden stattfinden. Mehr als 700 Schülerinnen und Schüler seien in diesem Jahr vor Ort gewesen. Der erfolgreiche Auftakt sei sehr positiv zu werten.

 

6.5: Geplante Flurbereinigung Wimmerbach

Am 07. Juni 2023 habe die zunächst letzte Arbeitskreissitzung zum geplanten Flurbereinigungsverfahren Wimmerbach stattgefunden. Dem Arbeitskreis seien die Ergebnisse der Bohrkernuntersuchung der zum Ausbau vorgesehenen Wegestrecken vorgestellt worden. Im Ergebnis lasse sich festhalten, dass in der Hälfte der Proben sogenannte polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) gefunden worden seien, die zu einer Entsorgung des alten Schwarzdeckenmaterials beim Ausbau der Wege führen müssten. Durch die erwartete Kostensteigerung sei vom Amt für regionale Landesentwicklung vorgeschlagen worden, die Neubaustrecken wie bisher in einer Asphaltbreite von 3 m auszuführen. Der Ansatz, bei besonders stark befahrenen Wegen auf 3,50 m Breite zu gehen, würde neben den allgemeinen Mehrkosten für den Straßenbau auch eine zusätzliche Kompensation der neu versiegelten Flächen erforderlich machen. Der Arbeitskreis habe diesen Vorschlag des ArL unterstützt.

Da beim Neubau auch standfeste Banketten beidseitig von 75 cm hergestellt würden, sei ein sicheres Ausweichen auf die Bankette möglich.

 

Gemäß der Kostenschätzung könnten fast vollständig alle Wege der 1. und 2. Priorität ausgebaut werden. In der gleichen Sitzung seien aber auch Wegeteilstücke vorgestellt worden, die ggf. aufgegeben und rekultiviert werden könnten. Das ArL werde die erarbeiteten Unterlagen zum 01.07.2023 als Antrag an das Landwirtschaftsministerium senden. Im Herbst 2023 könnte eine Freigabe durch das Ministerium erfolgen. Die Anordnung der Verfahren Wimmerbach Ost und West könnte dann im Frühjahr nächsten Jahres erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt würde ein Vorstand der Teilnehmergemeinschaft in jedem Flurbereinigungsbereich gebildet und die weitere Ausarbeitung bis zum Flurbereinigungsplan erfolgen. Mit einem tatsächlichen Ausbau der Infrastruktur sei nicht vor 2025 zu rechnen.