Bürgermeister Natemeyer erstattet den Verwaltungsbericht:

 

6.1: Breitbandversorgung in der Gemeinde Bad Essen

 

Gute Nachrichten gebe es zum Jahresende in Sachen Breitbandversorgung. Vor zwei Wochen seien beim Landkreis Osnabrück zwei Förderbescheide des Bundes für den Ausbau der sogenannten Grauen Flecken eingegangen. Zu einer der entsprechenden Gebietskulissen gehöre auch die Gemeinde Bad Essen. Damit sei nun sichergestellt, dass alle Ortschaften in der Gemeinde Bad Essen innerhalb der nächsten rund drei Jahre Zugang zum Glasfasernetz bekommen würden. Dies sei ein wichtiger Erfolg für die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums.

 

Homeoffice, Homeschooling, digitale Bürgerdienste und vieles mehr - in der Corona-Pandemie habe die Digitalisierung einen deutlichen Schub erhalten. Vom Alltag über Arbeit zu Freizeit und Mobilität, in zahlreichen Bereichen würden die Herausforderungen aber auch Chancen der Digitalisierung vor Augen geführt. Eine flächendeckende Versorgung mit hochleistungsfähigem Internet sei dabei eine wichtige Voraussetzung um digitale Innovationen wie beispielsweise Echtzeitinformationen im Öffentlichen Personennahverkehr, digitale Bürgerpartizipation, Telemedizin oder digitale Bildungsangebote nutzen beziehungsweise anbieten zu können.

 

Auch für die Wirtschaft sei eine funktionierende und schnelle digitale Anbindung ausschlaggebend für die Standortwahl. Die Verfügbarkeit von Informations- und Kommunikationstechnologien und Breitbandzugängen würden gerade im ländlichen Raum einen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit leisten. Um Arbeitsplätze auf dem Land zu sichern, neue Arbeitsplätze zu schaffen und somit zu besseren Lebensverhältnissen und der Zukunftsfähigkeit ländlicher Räume beizutragen, sei ein flächendeckender Netzausbau somit ebenfalls von großer Bedeutung.

 

 

6.2: Bedeutung des Ehrenamtes für den ländlichen Raum

 

Am Ende des Jahres sei es ihm ein Anliegen, noch einmal auf die Bedeutung des Ehrenamtes für die Gemeinde hinzuweisen. Deutlich sei dies zuletzt bei einer Veranstaltung am 17.11.2023 hier im DRK-Sozialzentrum in Wittlage geworden, als der Landkreis Osnabrück insgesamt 143 Bürgerinnen und Bürger aus den Altkreisen Bersenbrück und Wittlage für ihr Engagement mit der Ehrenamtskarte ausgezeichnet habe. Die bei Weitem größte Gruppe sei dabei aus der Gemeinde Bad Essen gekommen, was auch zur Wahl des Veranstaltungsortes beigetragen habe. Gerade hier in diesen Räumlichkeiten werde durch die Tätigkeit des DRK und der ökumenischen Arbeitsgemeinschaft der Kirchen deutlich, was das Ehrenamt für die Gemeinschaft bewirken könne.

 

Theodor Heuss, der erste Bundespräsident, habe einst gesagt: "Demokratie lebt vom Ehrenamt." Ulrich Beck wiederum, der renommierte Soziologe, habe es noch etwas anders formuliert: "Das ehrenamtliche Engagement ist die Seele der Demokratie."

Das freiwillige Engagement sei eben keineswegs nur eine nette Zugabe. Vielmehr sei es das Herzstück, das den Reichtum unserer Gesellschaft ausmache.

 

Die Ehrenamtlichen seien, so wie die beiden vorangestellten Zitate es deutlich machen würden, das Rückgrat unserer Demokratie. Durch ihr unentgeltliches Wirken würden sie maßgeblich dazu beitragen, dass grundlegende Werte wie Solidarität, Mitmenschlichkeit und Gemeinsinn nicht nur leere Worte blieben, sondern tagtäglich gelebt und weitergegeben würden. Die Menschen, die sich ehrenamtlich einbringen, stünden in besonderer Weise für diese Grundhaltung und hätten sich damit Verdienste um die Gemeinschaft in unseren Städten und Gemeinden erworben. Sie würden einen Teil ihrer Zeit und ihrer Energie opfern und der Gesellschaft ihr Talent zur Verfügung stellen, um anderen Menschen beizustehen, um unsere Gesellschaft mitzugestalten und das Zusammenleben vor Ort zu verbessern. Das ehrenamtliche Engagement in Vereinen, Initiativen, Kirchengemeinden, Feuerwehren, gemeinnützigen Organisationen und einer Vielzahl weiterer Institutionen stärke den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft und festige somit die Grundlagen unseres freiheitlich demokratischen Systems. Das freiwillige Engagement fülle Lücken aus, die der Staat und die Kommunen nicht allein schließen könnten und präge die Lebensqualität in unserem Land in verschiedensten Bereichen. Ohne Ehrenamt wäre unsere Gesellschaft um vieles ärmer und auch weniger sicher.

 

Ein gutes Beispiel sei das vielfältige Veranstaltungsangebot in der Gemeinde Bad Essen, das sich stark auf den Beitrag Ehrenamtlicher stütze. Ein wiederum ganz konkretes Beispiel, wo akut Bedarf an ehrenamtlicher Unterstützung bestehe, sei das Lichterfest an der Sole-Arena. Diese beliebte Veranstaltung Anfang September habe sich einst aus dem Kreis der sogenannten "kundigen Bürger" heraus entwickelt, der jedoch inzwischen so nicht mehr bestehe. In diesem Jahr hätten der Verschönerungsverein Bad Essen und maßgeblich auch die Verwaltung die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung ermöglicht. Wenn sich die Veranstaltung künftig weiter im Bad Essener Veranstaltungskalender wiederfinden solle, würden hier zusätzliche Menschen benötigt, die sich ehrenamtlich dafür einsetzten. Daher der Appell, dass sich hieran Interessierte bitte bei der Gemeinde Bad Essen melden mögen. Es wäre schön, wenn es gelänge, die Veranstaltung zu erhalten.

 

 

6.3: Prozess "Nachhaltige Kommune" startet am 25. Januar in Bad Essen

 

Am 25. Januar 2024 lade die Gemeinde Bad Essen gemeinsam mit der "Umwelt Aktion Niedersachsen" (UAN), einem Verein des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, zur Auftaktveranstaltung zum Prozess "Nachhaltige Kommune" ein. Die öffentliche Veranstaltung beginne um 18 Uhr in der Aula der Oberschule und richte sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Die UAN werde den Ablauf des Prozesses vorstellen, welcher aus mehreren Workshops im Laufe des Jahres 2024 bestehen werde, und in denen ein Arbeitskreis konkrete Nachhaltigkeitsziele für die Gemeinde entwickeln solle. Ziel der Auftaktveranstaltung sei es eben auch diesen Arbeitskreis zu bilden. Bürgermeister Natemeyer äußert seine Hoffnung darauf, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger in den Prozess einbringen würden. Zuständiger Ansprechpartner innerhalb der Gemeindeverwaltung sei der Klimaschutzmanager Matthias Borchert, der gerne auch für diese und andere Fragen rund um die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit zur Verfügung stehe.

 

 

6.4: Situation der Kinderbetreuung in der Gemeinde Bad Essen

 

Eine der größten Investitionsmaßnahmen der Gemeinde Bad Essen in diesem und im nächsten Haushaltsjahr sei der Neubau der sechsgruppigen Kindertagesstätte in Eielstädt am Kuhweg. Wie die interessierten Bürgerinnen und Bürger vor Ort feststellen könnten, seien die Rohbauarbeiten für die Kindertagesstätte inzwischen abgeschlossen worden. Auch die Verblendmauerwerksarbeiten seien fertiggestellt, lediglich die Verfugungsarbeiten hätten wetterbedingt unterbrochen werden müssen.

 

Auch das beauftragte Dachdeckerunternehmen Bockbreder aus Bad Essen-Eielstädt leide unter dem seit einigen Wochen herrschenden feuchten bzw. zeitweise auch frostigen Wetter. Die zeitlichen Verzögerungen bei den Dachdeckerarbeiten würden zu einer deutlichen Verlängerung der Stellzeit des Gerüstes führen. Die Arbeiten der technischen Gewerke Elektro, Heizung, Sanitär und Lüftung seien in den vergangenen Wochen gut fortgeführt worden. Mit den Innenputzarbeiten sei Ende November begonnen worden. Aufgrund der zeitweise sehr frostigen Temperaturen sei das Gebäude inzwischen weitgehend mit Folie verschlossen und eine Bauheizung eingesetzt worden. Der Einbau der Fensterelemente hätte ursprünglich bereits im Dezember erfolgen sollen, konnte aufgrund von Lieferschwierigkeiten bei den Profilen jedoch nicht umgesetzt werden und sei daher für die zweite Januarwoche eingeplant.

 

Die Gestaltungskonzepte für die Außenanlagen der Kindertagesstätte und die Stellplätze für die Kindertagesstätte und die Freiwillige Feuerwehr Bad Essen/Eielstädt/Wittlage seien im Oktober im Kinder- und Jugendausschuss der Gemeinde Bad Essen von den Planern vorgestellt und dann beschlossen worden. Die entsprechenden Ausschreibungen würden in Kürze an die Vergabestelle beim Landkreis Osnabrück zur öffentlichen Ausschreibung übergeben. In Abhängigkeit vom Ergebnis der Ausschreibung sowie vom Wetter in den Wintermonaten könnte ein Beginn der ersten Arbeiten für diese Gewerke bereits im März 2024 stattfinden.

 

Seitens des verantwortlichen Architekturbüros Leiwe aus Melle sei der Bauzeitenplan unter Berücksichtigung der gerade beschriebenen Veränderungen fortgeschrieben worden. Trotz der in erster Linie wetterbedingten Verzögerungen bei einzelnen Gewerken werde die Fertigstellung und Bereitstellung des Gebäudes danach weiterhin für Mai erwartet. Der Bürgermeister sei zuversichtlich, dass die Kindertagesstätte "Arche Noah" Eielstädt - dieser Name sei für die neue sechsgruppige Kindertagesstätte vorgesehen - rechtzeitig zum Beginn des neuen Kindergartenjahres 2024/2025 auch ihren Betrieb aufnehmen könne. Der Name "Arche Noah" für die neue Kindertagesstätte habe auch eine interkulturelle Bedeutung, da diese Geschichte in verschiedenen Kulturen und Religionen bekannt sei. Sie symbolisiere Werte wie Schutz, Vielfalt, Gemeinschaft und Hoffnung, die universelle Bedeutung hätten und über religiöse Grenzen hinweg verstanden werden könnten.

 

Neben entsprechend fertiggestellten Räumlichkeiten seien natürlich die künftigen pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Kindertagesstätte mit Leben füllen würden, von zentraler Bedeutung. Hier könne heute erfreulicherweise berichten werden, dass sich die sehr frühzeitige Stellenausschreibung - bereits ab Herbst 2022 - gelohnt habe. Die Leitung der Kindertagesstätte "Arche Noah" Eielstädt, Frau Karin Heidemann, habe engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Einrichtung gewinnen können. Die entsprechenden Arbeitsverträge würden in den nächsten Tagen an die bereits vorab informierten Fachkräfte verschickt werden. Das sei in Zeiten des Fachkräftemangels nicht selbstverständlich und sicherlich eine gute Nachricht.

 

Wie in den Vorjahren auch, hätten Anfang November die Anmeldungen für die zahlreichen Kindergärten und Krippen in der Gemeinde Bad Essen stattgefunden. Die eingegangenen Anmeldungen seien in der letzten Woche in einem ersten Austausch zwischen den Leitungen der Kindergärten und Krippen abgestimmt worden, um u.a. Doppelanmeldungen herauszuarbeiten. In der nächsten Zeit würden weitere Abstimmungsgespräche mit den Erziehungsberechtigten sowie zwischen den Kindertagesstätten stattfinden, so dass voraussichtlich Ende Februar die Zusagen für die kirchlichen und kommunalen Einrichtungen verschickt werden könnten.

 

Nach einem ersten Überblick sei wie erwartet festzustellen, dass das aktuelle Betreuungsangebot in den Kindergärten und Krippen mit bis zu 705 Betreuungsplätzen in Kindergärten und Krippen die bestehende Nachfrage decke, es könne somit allen Familien zum neuen Kindergartenjahr 2024/25 ein Platz in einer Kindertagesstätte angeboten werden. Dabei werde es aber auch Kinder geben, bei denen nicht der Erstwunsch realisiert werden könne. Hier würden die Familien dann auf Betreuungsmöglichkeiten in anderen Kindertagesstätten verwiesen werden.

 

Dieses erste Zwischenfazit zeige, dass die Errichtung der sechsgruppigen Kindertagesstätte "Arche Noah" Eielstädt eine sachgerechte und notwendige Entscheidung gewesen sei und sich die Betreuungssituation mit der Inbetriebnahme der neuen Kindertagesstätte im Sommer 2024 am Kuhweg spürbar verbessern werde. Die neue Einrichtung in Eielstädt werde von den vorhandenen sechs Gruppen zum neuen Kindergartenjahr planmäßig bereits fünf Gruppen in Betrieb nehmen.

 

Abschließend weist Bürgermeister Natemeyer wie immer darauf hin, dass bei Fragen zu den Betreuungsangeboten in der Gemeinde Bad Essen die Mitarbeiterinnen des Familienservicebüros Frau Uhlmannsiek, Frau Gottschalk und Frau Baetke im Rathaus gerne zur Verfügung stünden