Im Rahmen der Beratungen zum Haushalt 2021 wurde
bereits berichtet, dass die Attraktivität Bad Essens als Wohn- und
Lebensstandort für Familien und die damit verbundene Schaffung von Baugebieten
in und um Bad Essen zu einem Anstieg der Schülerzahlen an der Grundschule Bad
Essen geführt hat. Dieses hat zur Folge, dass die Schule anstatt dreizügig in
den nächsten Jahren voraussichtlich durchgängig vierzügig sein wird. Ferner
bestehen konkrete Planungen des Bundes zur Einführung eines Anspruchs auf
Ganztagsbetreuung in den Grundschulen ab 2025.
Festzustellen ist, dass daher an der Grundschule Bad
Essen Klassenräume sowie Räumlichkeiten für den Ganztag geschaffen werden
müssen. Dieses ist nur durch einen Anbau möglich. In diesem Zuge ist auch eine
Ergänzung und Sanierung der Bestandsräumlichkeiten sinnvoll. Aus Sicht der
Verwaltung und der Schule sollen auch die „toten Ecken“ östlich und westlich
der Aula, die sich außerhalb der Schulzeit als sehr problematisch erweisen,
sinnvoll in die Nutzung der Schule mit einbezogen werden.
Die Grundschule Bad Essen hat in Zusammenarbeit mit
dem Regionalen Landesamt für Schule und Bildung (RLSB) im Zusammenhang mit den
erforderlichen An-/Umbauten ein pädagogisches Raumnutzungskonzept (Anlage 1)
als Wunschkonzept erstellt. Die Schule hat sich dabei mit dem RLSB mit der
eigenen pädagogischen Arbeit und den Anforderungen an eine zeitgemäße Pädagogik
an der Grundschule auseinandergesetzt. Kerngedanke ist dabei die künftige
Arbeit in „Lernhäusern“ bzw. „Jahrgangshäusern“. Dieses Konzept bedeutet eine
deutlich stärkere Zusammenarbeit auf der Ebene der Schülerinnen und Schüler und
damit verbunden auch auf der Ebene der Lehrkräfte innerhalb eines
Schuljahrgangs. Als „Treffpunkte“ sind dabei insbesondere die Flure in den
einzelnen Jahrgangshäusern vorgesehen, die in diesem Rahmen gestalterisch und
funktional aufgewertet werden.
Die Möglichkeiten eines An-/Umbaus unter
Einbeziehung des von der Schule erarbeiteten Raumnutzungskonzepts wurden durch
das Büro BKS Architekten im Rahmen einer Machbarkeitsstudie geprüft. Das
Ergebnis der Machbarkeitsstudie wurde dem Kinder- und Jugendausschuss in der
nichtöffentlichen Sitzung am 13. Juli 2021 und den Fraktionen in einer
gemeinsamen Fraktionssitzung am 04. Oktober 2021 vorgestellt.
Vom Büro BKS Architekten wurden drei verschiedene
Umsetzungsmöglichkeiten vorgestellt (Anlage 2):
1) Variante A:
Diese
Variante sieht den Abriss der Aula und die Errichtung eines zweistöckigen
Ersatzbaus vor. Im Erdgeschoss würde ein durchlässiger Bereich geschaffen, der
die beiden Schulhöfe gut miteinander verbindet und darüber hinaus auch als
Mensa genutzt werden soll. Im Obergeschoss könnten Räumlichkeiten für den
Ganztagsbereich sowie Fachräume entstehen; durch den Flur im OG könnten
aufgrund des Einbaus eines Fahrstuhls alle Räumlichkeiten barrierefrei erreicht
werden; Klassenräume würden an dem bestehenden östlichen Gebäude in Richtung
Sporthalle angebaut.
Kostenschätzung:
ca. 8,9 Mio. Euro
2) Variante B:
Diese
Variante sieht den Erhalt der Aula vor; der Toilettenbereich hinter der Aula
würde zurückgebaut, um auch hier eine verbesserte Durchlässigkeit zwischen den
Schulhöfen zu schaffen. Der bisherige Toilettenbereich würde um ein Geschoss
aufgestockt, um Räumlichkeiten für den Ganztagsbereich zu schaffen. Auch hier
würde Barrierefreiheit im OG durch den Fahrstuhl hergestellt. Die Aula selbst
würde eingeschossig bleiben. Ein Anbau für die Klassenräume ist auch hier in
Richtung Sporthalle an das östliche Gebäude vorgesehen.
Kostenschätzung:
ca. 7,8 Mio. Euro
3) Variante C:
Hier
ist vorgesehen, dass die Aula und die Toiletten bestehen bleiben. In kleinerem
Umfang ist auch hier noch eine Verbesserung der Durchlässigkeit zwischen den
Schulhöfen denkbar. Die Klassenräume würden wie bei den anderen Varianten in
Richtung Sporthalle angebaut. Ein Anbau für die Räumlichkeiten für den Ganztag
wäre hier neben den Klassenräumen in Richtung Sporthalle vorgesehen, alternativ
wäre auch eine zentralere Lage des Ganztagsbereiches durch einen Tausch des
Ganztagsbereiches mit einem „Jahrgangshaus“ vorstellbar. Durch den Aufzug würde
Barrierefreiheit im Bereich der Klassen- und Ganztagsräumlichkeiten
hergestellt.
Kostenschätzung:
ca. 6,1 Mio. Euro
Bei
allen Kostenschätzungen handelt es sich um die aktuellen Kosten ohne konjunkturellem
Aufschlag.
Alle
drei Varianten stellen den von der Schule erarbeiteten Bedarf sehr gut dar.
Dabei ist für die zusätzlichen Räumlichkeiten auch eine multifunktionale
Nutzung als Fachräume, im Rahmen der verlässlichen Grundschule oder im Rahmen des
Ganztagsangebotes denkbar. Der aktuelle Raumbedarf wird durch alle Varianten
gedeckt, dennoch bieten auch alle Varianten Erweiterungs-/Anbaumöglichkeiten,
sofern sich in Zukunft zusätzlicher Raumbedarf ergeben sollte.
Verwaltungsseitig
wird insbesondere die Variante C als gute und wirtschaftliche Lösung angesehen.
Für
die Investitionen im Rahmen des Ausbaus der Ganztagsschule können zu gegebener
Zeit Fördermittel von bis zu 65 % beantragt werden. Die entsprechenden
Förderrichtlinien liegen aktuell jedoch noch nicht vor.
Die
Umsetzung eines entsprechenden Um-/Anbaus wird nicht mit dem laufenden
Schulbetrieb vereinbar sein. Diesbezüglich muss eine Übergangslösung für die
Schule, z.B. durch Bereitstellen von Klassencontainern geschaffen werden. Die Kostenschätzung
für eine entsprechende Containerlösung liegt bei 550.000 Euro. Dieser Betrag
ist in den vorgenannten Kostenschätzungen enthalten.
Alternativ
wurde in der gemeinsamen Fraktionssitzung ein Neubau der Schule
thematisiert. Vom Büro BKS Architekten wurden die Kosten einer möglichen
Neubaulösung auf der Grundlage des aktuellen Baukostenindexes kalkuliert. Dabei
ergäben sich für Baukosten und Nebenkosten der Baumaßnahme Gesamtkosten in Höhe
von ca. 13.125.000 Euro. In dieser Kostenschätzung sind die Bücherei und die
Sporthalle an der Grundschule Bad Essen jedoch nicht enthalten. Das Grundstück
der Grundschule Bad Essen hat eine Größe von 11.754 qm.
Bei
den weiteren Entscheidungen ist zu berücksichtigen, dass es sich bei den
vorgestellten Varianten um eine Machbarkeitsstudie handelt (noch keine
abschließenden Pläne).
Im nächsten Schritt ist die europaweite Ausschreibung der Planungsleistungen erforderlich. Dafür muss eine Entscheidung getroffen werden, welche Variante der Machbarkeitsstudie Grundlage für die Erstellung eines Leistungsverzeichnisses für das Vergabeverfahren sein soll. Bei einer Ausschreibung der Planungsleistungen Anfang 2022 ist mit einer Fertigstellung des Bauvorhabens frühestens 2024/2025 zu rechnen. Es besteht daher kurzfristiger Handlungs- und Entscheidungsbedarf.
Anlagen:
Anlage 1: Raumnutzungskonzept der Grundschule Bad Essen
Anlage 2: Präsentation der BKS Architekten
Anlage 3: Kostenschätzungen
Beschlussvorschlag:
Wird in der Sitzung erarbeitet.
Haushaltsmittel |
|
|
stehen
bei Konto ____________ zur Verfügung |
|
|
|
Deckungsvorschlag:
Haushaltspläne 2021 ff. |
|
Sonstiges |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt |
Beteiligung der Ortschaften |
|
|
ist
nicht erforderlich |
|
wird
noch vorgenommen |
|
ist
erfolgt mit folgendem Ergebnis: |