Betreff
Erweiterung und Sanierung der Grundschule Bad Essen
Vorlage
BV/FD1/2021/340
Aktenzeichen
Km.
Art
Beschlussvorlage

Im Rahmen der Beratungen zum Haushalt 2021 wurde bereits berichtet, dass die Attraktivität Bad Essens als Wohn- und Lebensstandort für Familien und die damit verbundene Schaffung von Baugebieten in und um Bad Essen zu einem Anstieg der Schülerzahlen an der Grundschule Bad Essen geführt hat. Dieses hat zur Folge, dass die Schule anstatt dreizügig in den nächsten Jahren voraussichtlich durchgängig vierzügig sein wird. Ferner bestehen konkrete Planungen des Bundes zur Einführung eines Anspruchs auf Ganztagsbetreuung in den Grundschulen ab 2025.

 

Festzustellen ist, dass daher an der Grundschule Bad Essen Klassenräume sowie Räumlichkeiten für den Ganztag geschaffen werden müssen. Dieses ist nur durch einen Anbau möglich. In diesem Zuge ist auch eine Ergänzung und Sanierung der Bestandsräumlichkeiten sinnvoll. Aus Sicht der Verwaltung und der Schule sollen auch die „toten Ecken“ östlich und westlich der Aula, die sich außerhalb der Schulzeit als sehr problematisch erweisen, sinnvoll in die Nutzung der Schule mit einbezogen werden.

 

Die Grundschule Bad Essen hat in Zusammenarbeit mit dem Regionalen Landesamt für Schule und Bildung (RLSB) im Zusammenhang mit den erforderlichen An-/Umbauten ein pädagogisches Raumnutzungskonzept (Anlage 1) als Wunschkonzept erstellt. Die Schule hat sich dabei mit dem RLSB mit der eigenen pädagogischen Arbeit und den Anforderungen an eine zeitgemäße Pädagogik an der Grundschule auseinandergesetzt. Kerngedanke ist dabei die künftige Arbeit in „Lernhäusern“ bzw. „Jahrgangshäusern“. Dieses Konzept bedeutet eine deutlich stärkere Zusammenarbeit auf der Ebene der Schülerinnen und Schüler und damit verbunden auch auf der Ebene der Lehrkräfte innerhalb eines Schuljahrgangs. Als „Treffpunkte“ sind dabei insbesondere die Flure in den einzelnen Jahrgangshäusern vorgesehen, die in diesem Rahmen gestalterisch und funktional aufgewertet werden.

 

Die Möglichkeiten eines An-/Umbaus unter Einbeziehung des von der Schule erarbeiteten Raumnutzungskonzepts wurden durch das Büro BKS Architekten im Rahmen einer Machbarkeitsstudie geprüft. Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie wurde dem Kinder- und Jugendausschuss in der nichtöffentlichen Sitzung am 13. Juli 2021 und den Fraktionen in einer gemeinsamen Fraktionssitzung am 04. Oktober 2021 vorgestellt.

 

Vom Büro BKS Architekten wurden drei verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten vorgestellt (Anlage 2):

 

 

1) Variante A:

Diese Variante sieht den Abriss der Aula und die Errichtung eines zweistöckigen Ersatzbaus vor. Im Erdgeschoss würde ein durchlässiger Bereich geschaffen, der die beiden Schulhöfe gut miteinander verbindet und darüber hinaus auch als Mensa genutzt werden soll. Im Obergeschoss könnten Räumlichkeiten für den Ganztagsbereich sowie Fachräume entstehen; durch den Flur im OG könnten aufgrund des Einbaus eines Fahrstuhls alle Räumlichkeiten barrierefrei erreicht werden; Klassenräume würden an dem bestehenden östlichen Gebäude in Richtung Sporthalle angebaut.

Kostenschätzung: ca. 8,9 Mio. Euro

 

2) Variante B:

Diese Variante sieht den Erhalt der Aula vor; der Toilettenbereich hinter der Aula würde zurückgebaut, um auch hier eine verbesserte Durchlässigkeit zwischen den Schulhöfen zu schaffen. Der bisherige Toilettenbereich würde um ein Geschoss aufgestockt, um Räumlichkeiten für den Ganztagsbereich zu schaffen. Auch hier würde Barrierefreiheit im OG durch den Fahrstuhl hergestellt. Die Aula selbst würde eingeschossig bleiben. Ein Anbau für die Klassenräume ist auch hier in Richtung Sporthalle an das östliche Gebäude vorgesehen.

Kostenschätzung: ca. 7,8 Mio. Euro

 

3) Variante C:

Hier ist vorgesehen, dass die Aula und die Toiletten bestehen bleiben. In kleinerem Umfang ist auch hier noch eine Verbesserung der Durchlässigkeit zwischen den Schulhöfen denkbar. Die Klassenräume würden wie bei den anderen Varianten in Richtung Sporthalle angebaut. Ein Anbau für die Räumlichkeiten für den Ganztag wäre hier neben den Klassenräumen in Richtung Sporthalle vorgesehen, alternativ wäre auch eine zentralere Lage des Ganztagsbereiches durch einen Tausch des Ganztagsbereiches mit einem „Jahrgangshaus“ vorstellbar. Durch den Aufzug würde Barrierefreiheit im Bereich der Klassen- und Ganztagsräumlichkeiten hergestellt. 

Kostenschätzung: ca. 6,1 Mio. Euro

 

Bei allen Kostenschätzungen handelt es sich um die aktuellen Kosten ohne konjunkturellem Aufschlag.

 

Alle drei Varianten stellen den von der Schule erarbeiteten Bedarf sehr gut dar. Dabei ist für die zusätzlichen Räumlichkeiten auch eine multifunktionale Nutzung als Fachräume, im Rahmen der verlässlichen Grundschule oder im Rahmen des Ganztagsangebotes denkbar. Der aktuelle Raumbedarf wird durch alle Varianten gedeckt, dennoch bieten auch alle Varianten Erweiterungs-/Anbaumöglichkeiten, sofern sich in Zukunft zusätzlicher Raumbedarf ergeben sollte.

 

Verwaltungsseitig wird insbesondere die Variante C als gute und wirtschaftliche Lösung angesehen.

 

Für die Investitionen im Rahmen des Ausbaus der Ganztagsschule können zu gegebener Zeit Fördermittel von bis zu 65 % beantragt werden. Die entsprechenden Förderrichtlinien liegen aktuell jedoch noch nicht vor.

 

Die Umsetzung eines entsprechenden Um-/Anbaus wird nicht mit dem laufenden Schulbetrieb vereinbar sein. Diesbezüglich muss eine Übergangslösung für die Schule, z.B. durch Bereitstellen von Klassencontainern geschaffen werden. Die Kostenschätzung für eine entsprechende Containerlösung liegt bei 550.000 Euro. Dieser Betrag ist in den vorgenannten Kostenschätzungen enthalten.

 

Alternativ wurde in der gemeinsamen Fraktionssitzung ein Neubau der Schule thematisiert. Vom Büro BKS Architekten wurden die Kosten einer möglichen Neubaulösung auf der Grundlage des aktuellen Baukostenindexes kalkuliert. Dabei ergäben sich für Baukosten und Nebenkosten der Baumaßnahme Gesamtkosten in Höhe von ca. 13.125.000 Euro. In dieser Kostenschätzung sind die Bücherei und die Sporthalle an der Grundschule Bad Essen jedoch nicht enthalten. Das Grundstück der Grundschule Bad Essen hat eine Größe von 11.754 qm.

 

Bei den weiteren Entscheidungen ist zu berücksichtigen, dass es sich bei den vorgestellten Varianten um eine Machbarkeitsstudie handelt (noch keine abschließenden Pläne).

 

Im nächsten Schritt ist die europaweite Ausschreibung der Planungsleistungen erforderlich. Dafür muss eine Entscheidung getroffen werden, welche Variante der Machbarkeitsstudie Grundlage für die Erstellung eines Leistungsverzeichnisses für das Vergabeverfahren sein soll. Bei einer Ausschreibung der Planungsleistungen Anfang 2022 ist mit einer Fertigstellung des Bauvorhabens frühestens 2024/2025 zu rechnen. Es besteht daher kurzfristiger Handlungs- und Entscheidungsbedarf.


Anlagen:

Anlage 1: Raumnutzungskonzept der Grundschule Bad Essen

Anlage 2: Präsentation der BKS Architekten

Anlage 3: Kostenschätzungen

 


Beschlussvorschlag:

Wird in der Sitzung erarbeitet.

 


 

Haushaltsmittel

stehen bei Konto ____________ zur Verfügung

sind  überplanmäßig /  außerplanmäßig bereitzustellen

Deckungsvorschlag: Haushaltspläne 2021 ff.

Sonstiges

Haushaltsmittel werden nicht benötigt

 

Beteiligung der Ortschaften

ist nicht erforderlich

wird noch vorgenommen

ist erfolgt mit folgendem Ergebnis: