Sitzung: 23.03.2023 Rat der Gemeinde Bad Essen
Beschluss: ungeändert beschlossen
Vorlage: BV/FD2/2023/481
Beschluss:
Der
Rat beschließt
a)
Die Haushaltssatzung und den Haushaltsplan für
das Jahr 2023 sowie die mittelfristige Ergebnis- und Finanzplanung für die
Jahre 2024 bis 2026 in der vorliegenden Fassung.
Dieser Beschluss gilt sogleich als
Ausbaubeschluss für die beitragsfähigen Maßnahmen im Sinne des Baugesetzbuches
und des Nds. Kommunalabgabengesetzes in Verbindung mit den dazu beschlossenen
gemeindlichen Beitragssatzungen.
b) Den Stellenplan für das Haushaltsjahr 2023 als Bestandteil des Haushaltsplanes in der vorliegenden Fassung.
Bürgermeister
Natemeyer berichtet, dass der Rat in der heutigen Sitzung über den
Haushaltsplan für das Jahr 2023 beraten und entscheiden werde. Grundlage für
die Entscheidung sei der Verwaltungsentwurf, der in diesem Jahr dankenswerter
Weise wieder im Rahmen einer gemeinsamen Klausurtagung am 25. und 26. Februar
beraten werden konnte. Sein Dank gelte in diesem Zusammenhang allen
Ratsmitgliedern, Ortsbürgermeisterinnen, Ortsbürgermeistern und Ortsvorstehern,
die die Beratungen konstruktiv und sachorientiert begleitet hätten.
Der heute zur
Entscheidung anstehende Haushaltsplanentwurf berücksichtige die im Rahmen der
Haushaltsklausur und in den nachfolgenden Fachausschusssitzungen erarbeiteten
Änderungen und Ergänzungen zum Verwaltungsentwurf. Im Ergebnis könne
festgehalten werden, dass der Rat in diesem Jahr über einen Haushaltsplan
beraten werde, der im Ergebnishaushalt einen Fehlbetrag von rd. 1,9 Mio. €
ausweise. Im Vergleich zum Haushalt 2022 weise die Planung bei den Erträgen
einen Anstieg um 6% und bei den Aufwendungen eine Steigerung um 10% auf. Die
bedeutendste Ertragsquelle sei mit 10,5 Mio. Euro erneut die Gewerbesteuer.
Im Finanzhaushalt,
der die tatsächlichen Zahlungsströme im Haushaltsjahr abbilde und als Grundlage
für die Liquiditätsplanung der Gemeinde diene, weise der Haushaltsplan für die
laufende Verwaltungstätigkeit ein Defizit von 863.000 € und für die
Investitionstätigkeit ein Defizit von 8,9 Mio. € aus. Zur Deckung des Defizites
im Finanzhaushalt sei eine Kreditaufnahme im Umfang von 8,9 Mio. € vorgesehen.
Bei einer ordentlichen Kredittilgung von 658.000 € bedeute das eine
Nettoneuverschuldung von rd. 8,2 Mio. €. Die Kreditverbindlichkeiten der
Gemeinde Bad Essen würden sich damit von heute 12,9 Mio. € auf rd. 21 Mio. € am
Ende des Jahres erhöhen, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1.228 €
entspreche.
Mit den
veranschlagten Auszahlungen für Investitionen könnten wichtige Vorhaben in der
Gemeinde Bad Essen umgesetzt werde. Dazu gehöre insbesondere der Neubau einer
Kindertagesstätte in der Ortschaft Eielstädt. Weitere Investitionen würden in
den Bereichen Schulen, Feuerwehr, Energieversorgung und Straßenbau erfolgen.
Das breite Spektrum an Investitionen verdeutliche die Vielfalt an Aufgaben,
denen sich die Gemeinde zu stellen habe und die letztlich alle dem Zweck dienen
würden, Bad Essen als Wohn-, Arbeits- und Lebensstandort weiter zu entwickeln.
Ein Blick auf die
mittelfristige Finanzplanung und die strategische Mehrjahresplanung der
Gemeinde zeige, dass die Kommune in den kommenden Jahren weitere umfangreiche
Investitionen bewältigen müsse. Hinzukommen würden notwendige Investitionen in
den Bereichen Klimaschutz und Klimafolgenanpassung. Auch die Auswirkungen der
Kriegsereignisse in Osteuropa, mit steigenden Flüchtlingszahlen und massiven
Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Energieversorgung, würden die
Finanzsituation in den Kommunen belasten. Im Mittelpunkt der zukünftigen
Haushaltspolitik müsse deshalb auch weiterhin die sachgerechte Abwägung
zwischen einer spürbaren Reduzierung der Schulden und der Umsetzung notwendiger
Investitionen zum Wohle der Gemeinde und ihrer Bürgerinnen und Bürger stehen.
Ratsfrau Matthey
hält den vorliegenden Haushaltsplan für das Jahr 2023 für generationengerecht
und nachhaltig. Mit ihm würden Schwerpunkte auf die zukünftige Entwicklung der
Gemeinde gelegt. Die Finanzierung der anstehenden Investitionen mache aber auch
die Aufnahme weiterer Schulden notwendig. Ihr Dank gelte der Verwaltung und
allen an der Vorbereitung des Haushaltsplanes beteiligten Personen.
Ratsherr Helms
bekräftigt, dass der vorliegende Haushaltsplan gute und wichtige Investitionen
in die Zukunft der Gemeinde enthalte und dass die zu deren Finanzierung
erforderliche Neuverschuldung notwendig und angemessen sei. Er halte den Haushaltsentwurf
für gut gelungen, nachhaltig und mit dem notwendigen Weitblick für die
Entwicklung der Gemeinde versehen. Er dankt ebenfalls allen an der Erstellung
des Zahlenwerkes Beteiligten und mahnt aber zugleich an, sich jetzt nicht auf
den Lorbeeren auszuruhen, sondern mit Mut und Augenmaß die notwendigen
Entscheidungen zu treffen.
Ratsfrau Eilers verweist darauf, dass große Teile der im Haushaltsplan vorgesehenen Ausgaben der Daseinsvorsorge dienen würden und damit zur Belebung der Gemeinde beitragen würden. Auf kommunaler Ebene sei sich die Politik bei den Themenfeldern Klimaschutz und Nachhaltigkeit weitestgehend einig. Jetzt seien Bund und Länder gefordert, den Kommunen für die anstehenden Aufgaben auch die erforderlichen Rahmenbedingungen an die Hand zu geben. Wichtig sei ihr die Feststellung, dass Investitionen in den Klimaschutz gleichzeitig Einsparungen bei der Bewältigung von Klimafolgen bedeuten würden.
Abstimmungsergebnis:
Ja: |
28 |
Nein: |
0 |
Enthaltung: |
0 |