Beschluss:

Der Rat spricht sich für einen Neubau der Grundschule Bad Essen auf dem Grundstück an der Schulallee aus. Die Verwaltung wird beauftragt, die Verhandlungen mit dem Grundstückeigentümer abzuschließen und die weiteren Verfahrensschritte zum Neubau der Grundschule Bad Essen einzuleiten.


Ratsmitglieder Bohnenkamp und Schnittker verlassen noch vor der Abstimmung den Sitzungsraum.

 

Ratsherr Uhlen weist auf die große Tragweite der anstehenden Entscheidung hin. Das Projekt habe sich in langen Beratungen entwickelt und stelle sich letztlich als ein Bekenntnis zur Bildung durch die Gemeinde Bad Essen dar. Es sei aus seiner Sicht unstrittig, dass für die zunehmende Anzahl an Schulkindern sowie die erhöhten Anforderungen an individueller Betreuung und Förderung zusätzlicher Raumbedarf an der Schule entstehe. Zudem hätten sich die Anforderungen an die Schulräume im Laufe der Jahrzehnte geändert. Eine größere Differenzierung sei heute wichtig. Eine nachhaltige Bildungslandschaft in Bad Essen setze die Bereitstellung des erforderlichen Platzangebotes voraus. An den Grundschulen in Lintorf und Wehrendorf könne dieser Platzbedarf durch entsprechende An- und Erweiterungsbauten zur Verfügung gestellt werden. Am Standort in Bad Essen wäre das nur unter großen Anstrengungen möglich gewesen. Die jetzt zur Verfügung stehende Fläche bedeute deshalb eine große Chance für die schulische Entwicklung in Bad Essen. Der neue Standort bringe die Möglichkeiten einer übergreifenden Zusammenarbeit mit sich. Die neue Sporthalle sei nicht nur für den neuen Schulstandort erforderlich, sie biete auch im Bereich der Sportförderung für die ortsansässigen Vereine viele Vorteile. Die Grundschulzeit betrage zwar nur vier Jahre. Sie sei aber entscheidend für den zukünftigen Bildungsweg und prägend für die spätere Entwicklung. Somit würde die Gemeinde letztlich eine hohe Rendite für die große Investition erhalten. Sein Dank gelte allen an dem langen Prozess beteiligten Personen.

 

Ratsfrau Kretschmer-Wurps weist ebenfalls darauf hin, dass die pädagogischen Anforderungen an die Schulen gestiegen seien. Es würden mehr Räume für die Schülerinnen und Schüler benötigt. Zudem seien die vorhandenen Räumlichkeiten der Grundschule Bad Essen merklich in die Jahre gekommen. Das Für und Wider eines Schulneubaus seien ausführlich diskutiert worden. Der Fachausschuss habe sich letztlich einstimmig für den Neubau ausgesprochen, wobei nicht übersehen werden sollte, dass auch in die anderen Schulstandorte umfangreiche Investitionen fließen würden. Die jetzt zur Entscheidung anstehende umfangreiche Investition in die Bildungslandschaft der Gemeinde Bad Essen sei gut und richtig.

 

Ratsherr Zimmeck macht ebenfalls deutlich, dass die Vor- und Nachteile eines Neubaus und einer Sanierung umfangreich beraten worden seien. Der neue Standort für die Grundschule Bad Essen bringe viele Vorteile mit sich. Er erfordere aber noch ein schlüssiges Verkehrskonzept. Die zur Entscheidung anstehende Investition sei ein großartiges Zeichen dafür, dass Grundschulbildung wichtig für die weitere Entwicklung der Kinder sei. Die Investition bringe aber auch große Herausforderungen für die kommunalen Finanzen mit sich. Er wünsche sich zudem, dass bei der Planung und Umsetzung des Projektes auf eine ökologische Bauweise geachtet werde.

 

Ratsherr Strebe bekräftigt, dass der Rat mit seiner Entscheidung die Weichen für eine einmalige Entwicklung im schulischen Bereich stellen könne. Eine umfangreiche Abwägung sei trotzdem erforderlich. Mit der heutigen Entscheidung werde zunächst nur festgelegt, dass es einen Neubau der Grundschule Bad Essen geben solle. Es werden nachfolgend weitere intensive Beratungen zur Gestaltung und Umsetzung des Neubaus geben müssen. Dafür sei eine professionelle Begleitung erforderlich, um z.B. die verkehrliche Anbindung zu regeln und die weitere Kostenentwicklung des Projektes im Auge zu behalten. Hier sei die Verwaltung gefordert, mögliche Fördertöpfe ausfindig zu machen. Eine moderne und attraktive Grundschule werde seiner Meinung nach auch das Lebensumfeld in der Gemeinde positiv beeinflussen und für den weiteren Zuzug von Fachkräften sorgen. Die Entscheidung für den Neubau der Grundschule sei eine Investition in die Zukunft der Gemeinde und es gebe zahlreiche gute Gründe, heute eine mutige Entscheidung für die Zukunft der Gemeinde zu treffen.

 

Ratsherr Polack spricht sich gegen einen Neubau der Grundschule aus und präferiert die Sanierung der bestehenden Gebäude. Diese Variante sei deutlich günstiger zu haben, könne anschließend aber genauso attraktiv sein, wie ein Neubau. Die Gemeinde könne sich den Neubau schlichtweg nicht leisten und würde durch eine solche Maßnahme die Gestaltungsmöglichkeit zukünftiger Generationen spürbar einschränken. Zudem sei eine Sanierung die deutlich klimafreundlichere Alternative, weshalb der Bund auch nur Sanierungen, nicht aber Neubauten fördere. Der Neubau der Grundschule würde zu einer weiteren Versiegelung von Flächen und zum Verlust von rd. zwei Hektar Ackerflächen führen.

 

Ratsfrau Depker weist darauf hin, dass der im Zusammenhang mit dem Schulneubau immer wieder verwendete Begriff eines "Campus" hier nicht zutreffend sei.

 

Ratsherr Bühning erinnert daran, dass die Idee eines Neubaus von Beginn an immer mitgedacht worden sei. Im Nachhinein sei es gut gewesen, dass sich der Rat mit seiner Entscheidung solange Zeit gelassen habe, sodass es jetzt die Möglichkeit eines Neubaus gebe. Sein Dank gelte allen Beteiligten für ihre unermüdlichen Anstrengungen.


Abstimmungsergebnis:

 

Ja:

27

Nein:

1

Enthaltung:

0